Herzlich Willkommen im Schloss Bellevue, meine Damen und Herren, und ein ganz besonderes Willkommen Ihnen, lieber Herr Professor Noguchi. Es ist mir eine große Freude und Ehre, Sie heute mit dem Philipp Franz von Siebold-Preis auszuzeichnen.
Dieser Preis hat eine ebenso gute Tradition wie die engen Beziehungen, die unsere beiden Länder, Japan und Deutschland, miteinander verknüpfen. Wir sind vereint im Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaat, zu Menschenrechten und zu unseren Verpflichtungen gegenüber unseren Partnern in der internationalen Gemeinschaft.
Der Siebold-Preis erinnert uns Jahr für Jahr an diese deutsch-japanische Partnerschaft, an die engen wirtschaftlichen Verbindungen unserer Länder, den intensiven Austausch zwischen unseren Völkern, vor allen Dingen aber an das dichte Netzwerk wissenschaftlicher Kontakte, das von einem Ende Eurasiens ans andere reicht. Der Siebold-Preis ist eine besondere Auszeichnung für diejenigen, die sich um diese Bande verdient gemacht haben.
Lieber Herr Professor Noguchi, Ihre Arbeiten, ausgehend von Ihrer Dissertation zu Max Weber, werden in Japan wie in Deutschland diskutiert und geschätzt – davon zeugt auch das Feuilleton. Ihre Arbeiten reflektieren geschichtliche Erfahrung und theoretische Diskurse im interkulturellen Austausch. Und gerade Ihr Fachgebiet, die Politik- und die Sozialwissenschaft, ist in besonderer Weise gefragt, wenn es darum geht, Orientierung zu geben bei der Gestaltung der Gesellschaft, der liberalen Demokratie.
Ihre Auseinandersetzung mit den Werken – vor allen Dingen – von Max Weber, auch von Georg Simmel, Hannah Arendt, Jürgen Habermas und anderer mehr, diese Auseinandersetzung hat Sie zu einem Brückenbauer zwischen unseren beiden Ländern, Kulturen und Wissenschaften gemacht. Für diese Verdienste zeichne ich Sie mit dem Philipp Franz von Siebold-Preis 2019 aus.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre weitere Arbeit und gratuliere Ihnen herzlich zu dieser Auszeichnung.