Bundespräsident Steinmeier hat sich am 11. Februar nach Gesprächen mit dem Holocaustüberlebenden Albrecht Weinberg, der am 7. März seinen 100. Geburtstag feiert, und dem Fotografen Luigi Toscano geäußert:
Die Entscheidung von Albrecht Weinberg und Luigi Toscano, den Bundesverdienstorden zurückzugeben, bedauere ich zutiefst. Die Auszeichnung wurde im Namen der Bundesrepublik Deutschland verliehen, um die unermüdliche, couragierte Arbeit beider Ordensträger für die Erinnerung an die Shoah, für Recht und Demokratie zu würdigen. Der Einsatz der Ausgezeichneten für unsere Demokratie ist von überragender Bedeutung. Mein Respekt und meine Anerkennung für ihre Verdienste bestehen fort. Dies habe ich in Gesprächen mit beiden deutlich gemacht.
Die Erinnerung an die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschland und die Verpflichtung zum Kampf gegen neuen Rechtsextremismus gehören zu unserer fortgesetzten Verantwortung. Die Bundesrepublik hat sich mit der über Jahrzehnte geleisteten Aufarbeitung des Unrechts nach innen und auch nach außen Vertrauen erworben. Dass die Glaubwürdigkeit in den Augen zweier engagierter Persönlichkeiten beschädigt ist, dass Albrecht Weinberg so kurz vor seinem 100. Geburtstag in brennender Sorge vor dem erstarkenden Rechtsextremismus lebt, schmerzt mich.