Bundespräsident Steinmeier gratuliert der Schriftstellerin Helga Schubert zum 85. Geburtstag am 7. Januar. Der Bundespräsident schreibt:
Meine guten Wünsche gelten einer leidenschaftlichen Schriftstellerin, die auch als Psychologin und als Zeitzeugin auf einzigartige Weise das Persönliche mit dem Gesellschaftlichen in ihren Werken verbindet.
Wer sich mit Fragen des Alterns und des Abschiednehmens, mit Momenten tiefster Verzweiflung, aber auch größter Hoffnung konfrontiert sieht, wird fündig in Ihren Werken.
Mit Ihrem gefeierten Werk 'Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten', für das Sie 2020 den Ingeborg-Bachmann-Preis erhielten, haben Sie bewiesen, dass Literatur ein Fenster zur Seele sein kann. In Ihrer Erzählung schaffen Sie es, die Komplexität von Trauer, Verlust und Hoffnung in Worte zu fassen, die niemanden unberührt lassen. Auch in Ihrem Werk 'Der heutige Tag. Ein Stundenbuch der Liebe' erkunden Sie das tiefste Innere der menschlichen Psyche und finden Worte für die ungesagten Wahrheiten unserer Zeit.
Ihre Lebensgeschichte, geprägt von den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts – vom Zweiten Weltkrieg über die DDR bis hin zur Wiedervereinigung – zeigt uns, wie Widerstandskraft, Neugier und ungebrochener Wille zur Kreativität etwas Bleibendes erschaffen können.
Für Ihre einzigartige Kunst, für die Dichte und den Zauber, für das Nicht-stumm-Werden in einer Zeit, in der uns oft die Worte fehlen – für all das und so vieles mehr sage ich Ihnen heute meinen Dank.