Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist vom 22. bis 24. April 2024 in die Republik Türkei. Anlass der Reise ist das 100. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Mit seinem Besuch würdigt der Bundespräsident die enge Verbundenheit zwischen beiden Ländern, und möchte insbesondere seine Wertschätzung für die Lebensgeschichten und Lebensleistungen der Millionen türkeistämmigen Menschen in Deutschland zum Ausdruck bringen. Sie gehören untrennbar zur Geschichte der heutigen Bundesrepublik, die am 23. Mai ihren 75. Geburtstag feiert. Der Besuch ist der erste in der Republik Türkei von Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsident. Die Stationen der Reise sind Istanbul, Gaziantep und Ankara.
Zum Reiseauftakt besucht der Bundespräsident den Bahnhof Istanbul Sirkeci, von dem Tausende türkische Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter per Zug nach Deutschland aufbrachen. Hier trifft er zunächst mit dem Bürgermeister der Stadt, Ekrem İmamoğlu, zusammen. Anschließend kommt der Bundespräsident mit Menschen mit türkisch-deutscher Migrationserfahrung ins Gespräch. Mit ihnen spricht er über ihre Lebenswege, ihre Verbundenheit mit Deutschland und der Republik Türkei, und über Fragen von Heimat und Identität. Während einer Bootsfahrt tauscht sich der Bundespräsident mit Repräsentantinnen und Repräsentanten deutscher Unternehmen über die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen aus. Auch bei einem Besuch im Logistikzentrum von DHL Express am Flughafen Istanbul wird dies Thema sein. Mit einem Kulturabend und Empfang in der Kulturakademie Tarabya würdigt der Bundespräsident das 100-jährige Bestehen der deutsch-türkischen Freundschaft und die Beiträge von türkeistämmigen Menschen in Wirtschaft und Wissenschaft, Kunst und Literatur, Sport und Kulinarik. Bei einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft tauscht sich der Bundespräsident über die Lage von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Republik Türkei aus.
Die besondere Verbindung zwischen den Menschen der Republik Türkei und Deutschland zeigte sich auch in der Reaktion auf das verheerende Erdbeben im vergangenen Jahr. Nach dem unmittelbaren Einsatz von ehrenamtlich Helfenden und vielen Spenden für die humanitäre Katastrophenhilfe unterstützt Deutschland den Wiederaufbau in den betroffenen türkischen Regionen. In der Provinz Gaziantep besucht Bundespräsident Steinmeier am zweiten Tag seiner Reise eine Unterkunft für Erdbebenopfer sowie eine Schule, deren Aufbau von Deutschland gefördert wurde. Dort begeht der Bundespräsident gemeinsam mit den Schulkindern den "Tag des Kindes", der in der Republik Türkei am 23. April offiziell gefeiert wird.
Am 24. April trifft der Bundespräsident in Ankara zu politischen Gesprächen mit Präsident Recep Tayyip Erdoğan zusammen. Die Republik Türkei ist für Deutschland ein wichtiger Partner in der Region, in der NATO und in den G20. Zudem besucht er die Universität von Ankara und informiert sich über die in Deutschland weniger bekannte Emigration von deutschen Bürgerinnen und Bürgern in die 1923 gegründete türkische Republik; deutsche Wissenschaftler, Architekten und Ingenieure leisteten beim Aufbau des jungen Staates unter Kemal Atatürk einen wichtigen Beitrag. Zum Gedenken an den türkischen Staatsgründer legt der Bundespräsident an dessen Mausoleum einen Kranz nieder.