Das Bundespräsidialamt und der Nationalsozialismus: Historiker Norbert Frei präsentiert Ergebnisse seines Forschungsprojekts

Schwerpunktthema: Pressemitteilung

5. Oktober 2023


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Jenaer Historiker Professor Norbert Frei stellen am Mittwoch, 11. Oktober 2023, um 11 Uhr in Schloss Bellevue die Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojekts zum Umgang der Bundespräsidenten und des Bundespräsidialamtes mit dem Nationalsozialismus vor.

In seiner umfassenden Forschungsarbeit haben der Geschichtswissenschaftler Frei und sein Team die Biographien und Amtszeiten der sechs Bundespräsidenten der Jahre 1949 bis 1994 untersucht. Hierbei wurden Reden und Staatsbesuche der Bundespräsidenten, ihr Umgang mit NS-Tätern, das Gedenken an Opfer von NS-Verbrechen sowie Ernennungen und Ordensverleihungen durch die Bundespräsidenten in den Blick genommen. Ein weiterer Teil der Untersuchung widmet sich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des 1949 geschaffenen Bundespräsidialamtes sowie ihrem beruflichen Werdegang in den Jahren 1933 bis 1945.

Die vollständigen Ergebnisse der Untersuchung werden in Freis Buch "Im Namen der Deutschen. Die Bundespräsidenten und die NS-Vergangenheit 1949–1994" veröffentlicht. Das Buch erscheint am 12. Oktober im Münchner Verlag C.H.Beck. Das Bundespräsidialamt gibt zugleich eine Broschüre mit den zentralen Erkenntnissen der Studie heraus.

Bundespräsident Steinmeier hatte Ende 2019 das Forschungsprojekt "Das Bundespräsidialamt und der Nationalsozialismus" ausgeschrieben. Nach einem zweistufigen Auswahlverfahren nahm im Sommer 2020 ein Forscherteam unter Leitung von Professor Frei von der Friedrich-Schiller-Universität Jena die Arbeit auf. Im September 2021 gab der Historiker einen ersten Einblick in seine Forschungen. Bei dem Projekt wurde das Bundespräsidialamt von Beginn an durch einen wissenschaftlichen Beirat beraten und unterstützt.

Bereits 2018 hatte Bundespräsident Steinmeier die Geschichte und den Erwerb der Dienstvilla der Bundespräsidenten in Berlin-Dahlem aufklären lassen. Das Haus hatte bis Anfang Februar 1933 Hugo Heymann gehört, einem jüdischen Unternehmer, der 1938 nach Misshandlungen durch die Gestapo starb. Seit 2018 erinnert eine Gedenkstele vor der Dienstvilla an das Ehepaar Hugo und Maria Heymann. Anfang 2020 erschien eine wissenschaftliche Arbeit zum Schicksal des Ehepaars Heymann und zur Geschichte der Villa in der Berliner Pücklerstraße.

Hinweise für die Redaktionen:

Die Veranstaltung wird im Livestream übertragen auf www.bundespräsident.de.

Erste Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie unter www.bundespräsident.de/forschungsprojekt-ns-vergangenheit.

Die Akkreditierung endet am Dienstag, 10. Oktober 2023, 11.00 Uhr.

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