Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratuliert der Geigerin Anne-Sophie Mutter zum 60. Geburtstag am 29. Juni. Der Bundespräsident schreibt:
Jahrhundertgeigerin, Königin der Violine, Visionärin – alle diese Attribute verbinden sich mit Ihrem Namen.
'Man kann sie nicht als Talent bezeichnen – sie ist einfach ein Genie auf der Geige', das waren die Worte Herbert von Karajans, nachdem Sie ihm im Alter von 13 Jahren vorgespielt hatten. Seitdem treten Sie weltweit in allen großen Konzertsälen auf. Mit vielen bedeutenden Orchestern und mit den größten Dirigenten arbeiten Sie zusammen.
Mit dem Erreichten geben Sie sich niemals zufrieden, immer bleiben Sie offen für Neues. Eindrucksvolles Zeugnis dafür ist Ihre Zusammenarbeit mit dem Komponisten John Williams, der eigens ein Violinkonzert für Sie komponiert hat. Es ist gleichsam auch eine Hommage an den von Ihnen geliebten Jazz.
Sie leben und verkörpern die Völker verbindende Kraft der Musik. Mit einem Benefizkonzert haben Sie im letzten Jahr Ihre Solidarität mit den Leidtragenden des russischen Angriffskrieges gezeigt. Alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler verzichteten zugunsten von Save the Children – einer Organisation, die sich um Kinder aus der Ukraine kümmert – auf ihre Gage. Mit Ihrem Wirken zeigen Sie, dass kulturelle Werte das wichtigste Gebäude sind, das man für Menschen errichten kann, wenn man eine gerechte, friedliche und tolerante Gesellschaft erstrebt.
Die Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses liegt Ihnen besonders am Herzen. 1997 gründeten Sie den Freundeskreis Anne-Sophie Mutter Stiftung e.V., dem 2008 die Anne-Sophie Mutter Stiftung zur Seite gestellt wurde. Im Rahmen dieser beiden gemeinnützigen Einrichtungen fördern Sie mit großem persönlichem Einsatz weltweit junge, hochbegabte Nachwuchsstreicher und lassen sie an Ihrem Wissen und Ihrer internationalen Erfahrung teilhaben.
Gemeinsam mit vielen musikbegeisterten Menschen danke ich Ihnen für das, was Sie uns und unserem Land mit ihrem künstlerischen Schaffen schenken.
Danken möchte ich Ihnen auch für Ihr Engagement als Präsidentin der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Sie führen damit das Lebenswerk von Mildred Scheel erfolgreich weiter.