Bundespräsident Steinmeier hat zum Tod von Peter Lilienthal kondoliert. Der Bundespräsident schreibt:
Die Nachricht vom Tode Peter Lilienthals hat mich sehr traurig gemacht. Unser Land verliert einen der bedeutendsten Regisseure des deutschen und des internationalen Films. Peter Lilienthal hat Zeichen gegen das Vergessen gesetzt und wichtige Aufklärungsarbeit geleistet. Sein filmisches Werk war geprägt von seiner eigenen Erfahrung von Flucht und Exil, die ihn einen ganz besonderen Blick auf die Welt und auf die Menschen werfen ließ; einen Blick auf die menschliche Existenz und die Funktionsweisen von Diktatur, der ebenso dokumentarisch wie zugleich tief poetisch war. Dieser Blick ließ engagierte und subtile Reportagen mit einer ganz eigenen Bildsprache entstehen, die Zeugnis davon ablegten, welchen Wert die Freiheit für den Menschen hat. Peter Lilienthal berührte und begeisterte mit seinen Filmen Menschen in unserem Land und in vielen Ländern auf der Welt.
Die bedrückende Erfahrung von Gewalt und Unterdrückung, von Unfreiheit und Unrecht in einer Militärdiktatur verdichtete Peter Lilienthal in seiner Trilogie 'Victoria', 'Es herrscht Ruhe im Land' und 'Der Aufstand'. Ich werde diese Filme ebenso wenig vergessen wie 'David', einen Film, in dem er seine Kindheit in der Zeit des Nationalsozialismus verarbeitete oder die zutiefst berührende Geschichte über einen Vater und einen behinderten Sohn in 'Das Schweigen des Dichters'.
Als Mitbegründer des Neuen Deutschen Films veränderte Peter Lilienthal den deutschen Film grundlegend. Später hat er die Akademie der Künste in Berlin maßgeblich mitgeprägt. Unser Land verdankt diesem herausragenden Filmemacher und einfühlsamen Erzähler viel. Er wird unvergessen bleiben.