Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich heute in einer Videobotschaft besonders an die Menschen in Deutschland gewandt, die Angehörige und Freunde in der Erdbebenregion in der Türkei und in Syrien haben: Ihnen allen sage ich heute: Wir sehen euer Leid, wir hören euer Klagen. Euer Schmerz ist unser Schmerz.
Hinweise für die Redaktionen:
Das Videomaterial steht über folgenden Link zur Verfügung: https://we.tl/t-Ui0en1T243
Die Videobotschaft wird in Kürze auf der Internetseite des Bundespräsidenten (www.bundespräsident.de) sowie auf Instagram (www.instagram.com/bundespraesident.steinmeier) und Facebook (www.facebook.com/bundespraesident.steinmeier) veröffentlicht.
Wortlaut der Videobotschaft:
Es sind entsetzliche Bilder, die uns seit Montag aus der Türkei und aus Syrien erreichen. Die schweren Erdbeben haben ganze Städte in Trümmer gelegt. Mehr als 17.000 Menschen sind ums Leben gekommen, zehntausende wurden verletzt – Männer, Frauen und Kinder, die friedlich in ihren Betten schliefen, als die Katastrophe über sie hereinbrach. Viele sind immer noch verschüttet, eingeschlossen in den Ruinen der Häuser, die über ihnen zusammengestürzt sind. Viele haben ihre Wohnung, ihr Hab und Gut verloren, sind Schnee und Kälte schutzlos ausgesetzt. Stunde um Stunde steigt die Zahl der Opfer.
Wir sehen, wie Überlebende um ihre Angehörigen trauern, um Mütter und Väter, Söhne und Töchter, Brüder und Schwestern. Wir sehen Menschen, die sich – oft mit bloßen Händen – einen Weg durch den Schutt graben, um nach ihren Liebsten zu suchen. Wir sehen dramatische Szenen, die auch aus der Ferne kaum auszuhalten sind: ein Vater, der die Hand seiner toten Tochter hält und sie nicht mehr loslassen will.
Ich möchte mich heute an die vielen Menschen hier in Deutschland wenden, die Verwandte und Freunde in der Türkei oder in Syrien haben. An die vielen, die jetzt überall in unserer Republik trauern, weinen, hoffen und bangen; die sich oft ohnmächtig fühlen, weil sie im Katastrophengebiet nicht mit anpacken können. Ihnen allen sage ich heute: Wir sehen euer Leid, wir hören euer Klagen. Euer Schmerz ist unser Schmerz.
Mein Dank gilt allen, die in diesen Tagen Hilfe leisten, vor Ort in den zerstörten Städten und hier bei uns. Es sind so viele, die sich gerade unermüdlich einsetzen; die Hilfstransporte auf den Weg bringen, Spenden sammeln oder selbst spenden; die für Nachbarn da sind, deren Angehörige in der Türkei und in Syrien von der Katastrophe getroffen wurden. Ich danke Ihnen von Herzen, im Namen unseres Landes: danke, teşekkürler und shukran!
Meine Damen und Herren, die Menschen, denen das Erdbeben alles genommen hat, brauchen jetzt unsere Hilfe. Und sie werden unsere Solidarität und unsere Unterstützung auch dann noch brauchen, wenn die Bilder von der Katastrophe wieder von anderen Nachrichten verdrängt werden. Unsere Mitmenschlichkeit ist gefragt – und sie bleibt gefragt!