Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlegt seinen Amtssitz für drei Tage nach Sachsen. Vom 6. bis 8. Dezember 2022 führt er seine Amtsgeschäfte von Freiberg aus.
Es ist seine fünfte Ortszeit Deutschland
seit Beginn seiner zweiten Amtszeit – und die vierte in einem ostdeutschen Bundesland. Der Bundespräsident verlässt Berlin und das Schloss Bellevue, er fährt raus ins Land, um mit Bürgerinnen und Bürgern zu reden: über aktuelle Herausforderungen, Wünsche, Sorgen und unsere Demokratie – offen und interessiert, kontrovers und respektvoll.
Der Bundespräsident kommt nach Freiberg, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie die Menschen in der Erzgebirgsregion auf ihren Alltag und auf unser Land blicken. Neben spontanen Gesprächen und Begegnungen in der Stadt ist eine Diskussion an der Kaffeetafel kontrovers
geplant. Dort diskutiert der Bundespräsident mit Bürgerinnen und Bürgern über die Solidarität mit der Ukraine, über ihren Umgang mit den Folgen des Angriffs auf die Ukraine, über die wirtschaftliche Lage, die gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie über das Zusammenleben in der Stadt nach mehr als zwei Jahren Pandemie. Zu diesen und weiteren kommunalpolitischen Themen steht auch ein Austausch mit Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern auf dem Programm.
Gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, will der Bundespräsident mit Freiberger Unternehmen aktuelle und langfristige Herausforderungen diskutieren, etwa die Verringerung strategischer Abhängigkeiten, über erneuerbare Energien, den Fachkräftemangel und den Wirtschaftsstandort Freiberg.
Die Silberstadt Freiberg ist seit ihrer Gründung vor mehr als 800 Jahren von Bergbau und Hüttenindustrie sowie Forschung geprägt. Vor mehr als vier Jahrzehnten begann die Stadt sich zu einer Region für Hochleistungstechnologien und Mikroelektronik zu entwickeln. Nach der Deutschen Einheit gelang es, diese Betriebe weitgehend unter neuen Bedingungen weiterzuführen und auszubauen. Die Stadt ist ein Beispiel dafür, wie Menschen schwierige gesellschaftliche Umbrüche bewältigen können. Heute gehört Freiberg zum sogenannten Silicon Valley Saxony.
Zudem besucht Bundespräsident Steinmeier eine Grundschule, die geflüchtete Kinder aufnimmt und spricht mit Lehrerinnen über die Herausforderungen der Eingliederung in den Regelunterricht. Den Abschluss der Ortszeit Freiberg
bildet die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an neun engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Sachsen.
Die Kreisstadt Freiberg mit ihren über 40.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt etwa in der Mitte des Freistaates zwischen Dresden und Chemnitz. Sie gehört in Teilen seit 2019 zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Heute prägen Tradition und Moderne die Stadt. Unternehmen im Bereich der Halbleiterfertigung und der Solartechnik haben sich angesiedelt. Einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt ist die 250 Jahre alte TU Bergakademie Freiberg.
Ortszeit Deutschland
Freiberg ist nach Altenburg in Thüringen (18. bis 20. März 2022), Quedlinburg in Sachsen-Anhalt (10. bis 12. Mai 2022), Rottweil in Baden-Württemberg (07. bis 09. Juni 2022) sowie Neustrelitz (11. bis 13. Oktober 2022) die fünfte Station der Ortszeit Deutschland
. Der Bundespräsident hat sich bewusst vor allem Orte in den ostdeutschen Bundesländern ausgesucht. Die oftmals strukturschwachen Gebiete sind besonders von den Energiepreissteigerungen infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine betroffen. Die Menschen stehen zudem manchen politischen Entscheidungen kritischer gegenüber.
Der Bundespräsident bringt Zeit mit, ist ansprechbar, und sucht spontane Begegnungen. Er möchte erfahren, was den Menschen Mut und Hoffnung macht und was sie skeptisch gegenüber unserer Demokratie und ihren Institutionen werden lässt. Er will Eindrücke davon gewinnen, was die Menschen vor Ort umtreibt und auch motiviert, Verantwortung zu übernehmen und was dies wiederum für politische Entscheidungsträger bedeuten kann.
In seiner Rede vor der Bundesversammlung hatte Bundespräsident Steinmeier am 13. Februar 2022 betont: Wenn wir aus den großen Umbrüchen einen gemeinsamen Aufbruch machen wollen, dann geht das nicht durch staatliche Verordnung allein. Dann müssen wir Brücken bauen. […] Brücken in Richtung Zukunft, die breit und stark genug sind, dass wirklich alle darüber gehen können.
Kurzprogramm:
Dienstag, 6. Dezember
12.00 Uhr, Rathaus, Obermarkt 24
Ankunft am Rathaus und Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt, Sven Krüger
- Bildtermin
Anschließend
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
- Bildtermin
Anschließend
Gespräch zu kommunalpolitischen Fragen in der Erzgebirgsregion mit Oberbürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates Freiberg
- Auftaktbilder
Anschließend (ca. 13.15 Uhr)
- O-Ton vor dem Rathaus
- Termin für Wort- und Bildmedien
ca. 15.30 Uhr, Hotel Freyhof, Mönchsstraße 1
Amtsgeschäfte des Bundespräsidenten
- Bildtermin
Mittwoch, 7. Dezember
9.15 Uhr, Freiberger Compound Materials GmbH, Am Junger-Löwe-Schacht 5
Rundgang durch die Räume des Herstellers von Verbindungshalbleitersubstraten für die Mikro- und Optoelektronik
- Bildtermin
10.00 Uhr
Austausch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Freiberger Compound Materials GmbH sowie des Solarmodulherstellers Meyer Burger (Industries) GmbH und des Herstellers von Silizium-Wafern, der Siltronic AG Werk Freiberg
- Auftaktbilder
- Wortjournalistinnen und -journalisten können das Gespräch in zweiter Reihe verfolgen
11.00 Uhr Campus Café im SIZ, Prüferstraße 2
Gespräch mit Studierenden des Instituts für Angewandte Physik und des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie über Zukunftstechnologien in der Montanregion
- Auftaktbilder
- Wortjournalistinnen und -journalisten können das Gespräch in zweiter Reihe verfolgen
14.00 Uhr, Konditorei & Café Hartmann, Petersstraße 1A
Kaffeetafel kontrovers
des Bundespräsidenten: Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern zu den Themen Solidarität mit der Ukraine, Energiekrise und gestiegene Lebenshaltungskosten; Zusammenleben in der Stadt
- Auftaktbilder
- Wortjournalistinnen und -journalisten können das Gespräch in zweiter Reihe verfolgen
Anschließend (ca. 16.30 Uhr)
O-Ton des Bundespräsidenten
- Termin für Wort- und Bildmedien
Donnerstag, 8. Dezember
9.15 Uhr, Grundschule Carl Böhme
, Friedeburger Straße 17
Gespräch mit Lehrerinnen der Grundschule Carl Böhme
über Herausforderungen der Eingliederung von geflüchteten Kindern in den Regelunterricht
- Auftaktbilder
- Wortjournalistinnen und -journalisten können das Gespräch in zweiter Reihe verfolgen
12.00 Uhr, Konzert- und Tagungshalle Nikolaikirche, An der Nikolaikirche 1
Ordensverleihung an neun engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Sachsen
- Termin für Wort- und Bildmedien
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