Bundespräsident Steinmeier kondoliert zum Tod von Herbert Achternbusch

Schwerpunktthema: Pressemitteilung

14. Januar 2022


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Judit Achternbusch, zum Tod ihres Vaters, Herbert Achternbusch kondoliert. Der Bundespräsident schreibt:

Die Nachricht vom Tode Ihres Vaters erfüllt mich mit großer Trauer. Ihnen und allen Angehörigen gilt mein tief empfundenes Beileid.

Mit Herbert Achternbusch verlieren wir einen einzigartigen Universalkünstler. Als Filmemacher, Schriftsteller und Maler hat Ihr Vater die deutsche Kulturlandschaft unschätzbar bereichert, auch weil er provozierte und polarisierte. Fast 30 Filme, 20 Theaterstücke, hunderte von Bildern, viele Prosabände und Romane: Ihr Vater gehörte zu den kreativsten, kompromisslosesten und unkonventionellsten Künstlern – ein genialer Verwandlungskünstler, der sich doch stets treu geblieben ist.

Sein umfangreiches Werk ist alles andere als ein nur bayerisch-regionales Phänomen. Seine Theaterstücke und Filme setzen sich mit anarchistischem Humor und mit zugespitzter Satire, aber ebenso auch in lyrischen und sehr poetischen Bildern mit elementaren Themen der Gegenwart auseinander. Sie sind bis heute eine Einladung zum Nachdenken, zum Philosophieren und auch zum Protest.

Widerstandsgeist, Verzweiflung und geniale Komik – sie waren bei Herbert Achternbusch so nah beisammen wie bei keinem anderen.

'Es ist ein Leichtes, beim Gehen den Boden zu berühren', hat Ihr Vater einmal gesagt. Leicht hat er es sich in seinem Leben niemals gemacht. Seine Schonungslosigkeit sich selbst und uns gegenüber hat mir persönlich immer sehr imponiert.

Ihr Vater hatte die bewundernswerte Kraft für ein Leben ganz nach seinem Willen. Nur das wird uns die Zumutung seines Todes ertragen lassen.

Herbert Achternbusch wird als großartiger Mensch und Künstler in unserem Gedächtnis bleiben.