Bundespräsident Joachim Gauck hat heute Gerhard Bruns, dem Lebenspartner des verstorbenen Fritz J. Raddatz, kondoliert. Der Bundespräsident schreibt:

Mit Fritz J. Raddatz verliert unser Land einen Publizisten, der die kulturelle und die intellektuelle Landschaft über Jahrzehnte entscheidend geprägt hat. Einen entdeckungsfreudigen Verleger und einen leidenschaftlichen Journalisten. Literatur und Kultur waren für ihn keine Spielerei, sondern eine lebensbestimmende und lebensgestaltende Angelegenheit.

Deswegen hatte für ihn Kultur auch immer einen politischen Aspekt. Als Kind und Jugendlicher hatte er den Nationalsozialismus erlitten, als junger Verleger den Unterdrückungsapparat der DDR. Bis zum Ende seines Lebens stand er ein für das freie Wort, für eine engagierte Literatur – aufrecht und manchmal radikal.

Als ein freier Geist konnte er zornig sein und liebend – dem Leben leidenschaftlich verbunden. Seine unverwechselbare Stimme wird uns fehlen.