Bundespräsident Joachim Gauck nahm am 9. Oktober an den Feierlichkeiten zur Erinnerung an die Friedliche Revolution vor 25 Jahren und an die große Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 in Leipzig teil. Aus diesem Anlass hielt er die Rede zur Demokratie
im Gewandhaus und eröffnete das Lichtfest am Abend auf dem Augustusplatz. Dort wurden Zehntausende Kerzen zu dem Schriftzug Leipzig 89
zusammengestellt.
Mit der Teilnahme an den Feierlichkeiten in Leipzig würdigte der Bundespräsident die Friedliche Revolution als Voraussetzung für alle darauffolgenden Ereignisse im Umbruchsjahr 1989/90. Die Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 brachte die Entscheidung. Sie machte Menschen an unzähligen Orten in der DDR Mut, gegen die SED-Diktatur und für Freiheit und Menschenwürde aufzustehen. Erst so wurden der Fall der Berliner Mauer und schließlich die Deutsche Einheit möglich.
Die Friedliche Revolution war dabei Teil der gemeinsamen mittel- und osteuropäischen Freiheitsgeschichte, die in der Überwindung der kommunistischen Diktaturen ihren Höhepunkt fand. Gäste des Bundespräsidenten in Leipzig waren daher auch die Staatspräsidenten Polens, Tschechiens, der Slowakei und Ungarns. Der Bundespräsident gab in Leipzig ein Mittagessen zu Ehren der Staatsoberhäupter und zahlreicher Personen aus allen Teilen der ehemaligen DDR, die an der Friedlichen Revolution vor 25 Jahren ihren Anteil hatten.
Um 17.00 Uhr begann das traditionelle Montagsgebet in der Nikolaikirche, an dem der Bundespräsident und seine Staatsgäste teilnehmen.
Um 19.00 Uhr eröffneten die Staatsoberhäupter, der sächsische Ministerpräsident und der Leipziger Oberbürgermeister das Lichtfest auf dem Augustusplatz. Nach der Eröffnung feierten die Leipziger und ihre Gäste auf dem Ring, der Demonstrationsstrecke von 1989, das Lichtfest.
Das Gedenken in Leipzig ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen, mit denen die Staatsoberhäupter von Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarns und Deutschlands an Schlüsselereignisse und -orte der Friedlichen Revolutionen vor 25 Jahren erinnern. Dazu haben sie sich am 4. Juni in Warschau, am 16. Juni in Budapest und am 9. Oktober in Leipzig getroffen und kommen am 16. und 17. November in Bratislava und Prag zusammen.