Zeitzeugengespräch mit Schülerinnen und Schülern

Schwerpunktthema: Bericht

25. Januar 2013

Der Bundespräsident hat am 25. Januar in Berlin aus Anlass des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus den Holocaust-Überlebenden Naftali Fürst getroffen. Mit Schülerinnen und Schülern einer Berliner Schule sprachen sie über die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands und die Bedeutung von Erinnerung und Gedenken.

Bundespräsident Joachim Gauck im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern und dem Zeitzeugen Naftali Fürst

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 25. Januar in Berlin aus Anlass des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus den Holocaust-Überlebenden Naftali Fürst getroffen. Im Ort der Information des Denkmals für die ermordeten Juden Europas sprachen der Bundespräsident und Naftali Fürst mit Schülerinnen und Schülern der 2. Gemeinschaftsschule Marzahn-Hellersdorf, Berlin, über die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands und die Bedeutung von Erinnerung und Gedenken.

Naftali Fürst, geboren 1932, wurde 1942 mit seiner Familie aus seiner Heimatstadt Pressburg in das Lager Sered und später nach Auschwitz-Birkenau und Buchenwald deportiert. 1949 wanderte er nach Israel aus. Seit 2005, nachdem er 60 Jahre lang kein Deutsch gesprochen hatte, ist er zu zahlreichen Zeitzeugengesprächen nach Deutschland gereist.

Bundespräsident Joachim Gauck sagte nach dem Gespräch: "Die Begegnung mit Menschen wie Naftali Fürst, die ihr Leid nicht in Hass verwandelt haben, ist ein Geschenk. Er ermutigt uns, Unrecht zu erkennen und sich dagegen zu wehren."

Am 30. Januar wird der Bundespräsident an der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages zum Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus in Berlin teilnehmen. Am Abend wird er die Gedächtnisvorlesung zum 70. Jahrestag der Hinrichtung der Mitglieder der „Weißen Rose“ an der Ludwig-Maximilians-Universität in München halten.

Bundespräsident Roman Herzog führte den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 1996 ein. Am 27. Januar jeden Jahres wird an die vielen Millionen Menschen erinnert, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. Das Datum erinnert daran, dass am 27. Januar 1945 die Überlebenden des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau von Soldaten der Roten Armee befreit wurden.