Bundespräsident Joachim Gauck hat am 12. Dezember 2012 gemeinsam mit Daniela Schadt ein Übergangswohnheim für Asylbewerber im brandenburgischen Bad Belzig besucht. In seinen Gesprächen mit den Bewohnern informierte er sich über deren persönliche Lage und machte sich ein Bild von der Umsetzung des Flüchtlingsschutzes.
Das voll belegte Wohnheim in Bad Belzig bei Potsdam hat 135 Plätze. Derzeit leben dort Menschen aus 26 Ländern. Die meisten kommen aus dem Iran, Irak, Afghanistan, Kenia, Kamerun und Syrien.
Auf einem Rundgang durch das Heim lernte der Bundespräsident die Wohnsituation der Asylbewerber kennen. Dann traf er mit mehreren Bewohnern und Vertretern des Trägervereins zu einem rund einstündigen Gespräch zusammen.
Gegenüber der Presse sagte der Bundespräsident anschließend: „Wer meint, dass ihm durch die Asylbewerber etwas weggenommen wird, der irrt. Ich habe hier durchweg Menschen getroffen, die arbeiten können und die arbeiten wollen - die zum Teil sogar hoch qualifiziert sind.“
Der Bundespräsident rief dazu auf, Flüchtlingen nicht gleichgültig zu begegnen: „Ich habe vor in Gesprächen mit Abgeordneten, auch mit Regierungsmitgliedern, vor allem aber mit der eigenen Bevölkerung für mehr Empathie und mehr Sensibilität zu werben.“
Der Besuch war der erste eines Bundespräsidenten in einem Asylbewerberheims seit über 20 Jahren. Zuletzt hatte Richard von Weizsäcker im Oktober 1991 eine solche Unterkunft in Köln-Gremberghoven besucht.