Engagiert vor Ort

Schwerpunktthema: Bericht

8. April 2025

Was brauchen unsere Städte und Gemeinden, um auch in Zukunft demokratisch, vielfältig und handlungsfähig zu bleiben? Darum ging es beim "Demokratieforum Kommunalpolitik", das Bundespräsident Steinmeier gemeinsam mit der Körber-Stiftung am 8. April veranstaltete.

Der Bundespräsident bei einem Empfang zur kommunalpolitischen Konferenz mit ehrenamtlichen Stadt- und Gemeinderatsmitgliedern

Unter dem Motto "Engagiert vor Ort" diskutierten in Schloss Bellevue rund 100 Stadt- und Gemeinderäte aus ganz Deutschland über Herausforderungen, Lösungen und neue Ideen aus der kommunalen Praxis.

Wer die Demokratie verteidigen will, der muss die kommunale Perspektive kennen und verstehen!

©: Bundespräsident Steinmeier

Der Bundespräsident dankte den Stadt- und Gemeinderäten für ihren Einsatz. Sie übernehmen freiwillig Verantwortung für die Zukunft Ihres Heimatortes, oft zusätzlich zu Ihren Aufgaben in Beruf und Familie, sagte er in seiner Rede.

Anschließend präsentierte Eva Nemela, Vorständin der Körber-Stiftung, die Resultate einer Forsa-Umfrage zur Lage der Stadt- und Gemeinderäte. Daraufhin erörterten die Anwesenden, welche Probleme bestehen und wie diese zu meistern sind. Sie alle engagieren sich in ihrer Stadt oder Gemeinde – oft neben Job und Familie. Viele von ihnen erleben im Alltag ganz konkrete Herausforderungen: Wie geht man mit Beleidigungen, Angriffen oder Falschinformationen um? Was bringt die digitale Welt – und was macht sie schwerer? Und wie lässt sich das Ehrenamt mit dem restlichen Leben vereinbaren? Bei der abschließenden Podiumsdiskussion erzählten Stadträtin Lilli Fischer, Ratsherr Kai Schmidt und Gemeinderat Mohamed Sami-Augustin was sie erleben, was sie bewegt – und was ihnen hilft, trotzdem weiterzumachen.

Vor der zentralen Veranstaltung in Schloss Bellevue begann das zweitägige "Demokratieforum Kommunalpolitik" bereits am 7. April mit einer Fachtagung im Berliner Hotel Dorint. Dort kamen die Teilnehmenden mit Fachleuten aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft ins Gespräch darüber, was im Ehrenamt gut läuft – und wo es hakt. Viele Ratsmitglieder sind engagiert und zufrieden – doch chronisch leere Kassen, fehlende Wertschätzung und Nachwuchssorgen machen die Arbeit vor Ort immer schwieriger.