Ortszeit Nordhorn

Schwerpunktthema: Bericht

15. Oktober 2024

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlegt seinen Amtssitz vom 15. bis 17. Oktober 2024 nach Niedersachsen.

Ankunft und Begrüßung des Bundespräsidenten durch Bürgermeister Thomas Berling (links im Bild) vor dem Bahnhof Nordhorn

Mitte Oktober führt Bundespräsident Steinmeier seine Amtsgeschäfte von Nordhorn aus im Landkreis Grafschaft Bentheim. Nordhorn ist die dreizehnte "Ortszeit Deutschland" des Bundespräsidenten.

Der Bundespräsident trifft die Menschen in Nordhorn

Das Staatsoberhaupt verlegt während einer "Ortszeit" seinen Berliner Amtssitz regelmäßig bewusst in kleinere Orte des Landes abseits der Metropolen. Er will erfahren, was die Menschen vor Ort bewegt und was sie motiviert, Verantwortung zu übernehmen. Der Bundespräsident nimmt sich Zeit, um mit Bürgerinnen und Bürgern – spontan oder geplant – offen ins Gespräch zu kommen. Dafür sucht er sich Orte aus, die auf sehr unterschiedliche Weisen mit Wandel umgehen und ihn gestalten.

Nordhorn kann ein Mutmacher für viele andere Orte in Deutschland sein, sagte der Bundespräsident zum Auftakt seiner Ortszeit in Nordhorn. Die Stadt sei als Station für die 13. Ortszeit besonders deswegen von Interesse, weil der Stadt etwas gelungen sei, was in vielen anderen Orten in Deutschland nicht in gleicher Weise gelinge - die erfolgreiche Gestaltung des Strukturwandels.

Nach einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern des Nordhorner Rates über lokale Themen wie Wirtschaft, die Pflege, Schulen und Kitas oder auch die Nähe zur Grenze würdigte der Bundespräsident die Arbeit der Kommunalpolitik: Ich bin ganz angetan davon, wie leidenschaftlich, wie engagiert sich die in der Kommunalpolitik Tätigen, ob hauptamtlich oder ehrenamtlich, um die Zukunft dieser Stadt kümmern.

Auf der Bühne musiziert ein Jugendmusikensemble unter Leitung von Ivo Weijmans, der dirigierend einen Arm hebt

Zum Abschluss des ersten Tages besuchte der Bundespräsident ein Solidaritätskonzert der Partnerstädte Nordhorn und Coevorden zugunsten der ukrainischen Stadt Tschuhujiw.

Im weiteren Verlauf der Ortszeit erkundet der Bundespräsident bei einer Bootstour mit den Vechte-Rangern des Tierparks Nordhorn vom Fluss aus die Stadt und kommt dabei mit Jugendlichen ins Gespräch. Bei der "Kaffeetafel kontrovers“ diskutiert das Staatsoberhaupt mit Bürgerinnen und Bürgern über aktuelle Fragen der Zuwanderung – von der Gewinnung von Fachkräften über die Versorgung von Geflüchteten bis hin zu grenzüberschreitender Mobilität. Mit dem Besuch der Freiwilligen Feuerwehr Nordhorn würdigt der Bundespräsident das ehrenamtliche Engagement und trifft auch mit Angehörigen der Jugendfeuerwehr zusammen.

Außerdem besucht der Bundespräsident die Firma Rosink Objekteinrichtungen. Sie ist eine der modernsten Tischlereien Europas, die in Nordhorn hochwertige Inneneinrichtungen produziert und den neuen Plenarsaal der Niedersächsischen Landtages ebenso gestaltet hat wie moderne Studentenwohnheime oder eine große Konzernzentrale. Ferner steht eine Fahrradtour über die Grenze in den niederländischen Nachbarort Denekamp auf dem Programm.

Die Ortszeit endet mit einer feierlichen Ordensverleihung im Kloster Frenswegen in Nordhorn. Der Bundespräsident verleiht engagierten Niedersächsinnen und Niedersachsen den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Grafik für "Ortszeit Deutschland" in Nordhorn, Niedersachsen

Mit seinen rund 55.000 Einwohnerinnen und Einwohnern grenzt Nordhorn im äußersten Südwesten Niedersachsens an die Niederlande. Transformation ist in Nordhorn eine Erfolgsgeschichte: Einst war die Stadt ein bedeutender Standort der europäischen Textilindustrie, bis 2001 die letzte Textilfabrik geschlossen wurde. Den Strukturwandel hin zu einem modernen und vielfältigen Wirtschaftsstandort hat Nordhorn seither erfolgreich gemeistert: Dank eines starken Mittelstandes und eines attraktiven touristischen Angebotes mit vielen Rad- und Wanderwegen direkt am Wasser zeichnen heute ein hohes Wirtschaftswachstum, eine niedrige Arbeitslosigkeit und steigende Einwohnerzahlen die Wasserstadt Nordhorn und die Region aus. Nordhorn ist zudem ein gutes Beispiel grenzübergreifender Zusammenarbeit und für eine hervorragende Verkehrsanbindung im ländlichen Raum: Die stillgelegte Bahnstrecke nach Bad Bentheim wurde 2019 wieder in Betrieb genommen und soll 2026 in die niederländische Partnerstadt Coevorden verlängert werden.

Nordhorn ist nach Stendal in Sachsen-Anhalt, Weiden in Bayern, Espelkamp in Nordrhein-Westfalen, Meiningen in Thüringen, Eckernförde in Schleswig-Holstein, Senftenberg in Brandenburg, Völklingen im Saarland, Freiberg in Sachsen, Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern, Rottweil in Baden-Württemberg, Quedlinburg in Sachsen-Anhalt und Altenburg in Thüringen die dreizehnte Station der "Ortszeit Deutschland".

Kurzprogramm

Dienstag, 15. Oktober

  • Mittags, Nordhorn, Bahnhof
    Ankunft und Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Nordhorn, Thomas Berling
  • Anschließend
    Besichtigung des Bahnhofs und des Bürgerbusses
  • Anschließend, Rathaus
    Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
  • Anschließend
    Kommunalpolitisches Gespräch mit dem Bürgermeister, dem Stadtratsvorsitzenden und den Vorsitzenden der im Rat vertretenen Fraktionen und Parteien
  • Anschließend
    O-Ton des Bundespräsidenten
  • Nachmittags
    Pflanzung eines klimaresistenten Baumes vor dem Rathaus
  • Anschließend, Riverside Hotel, Heseper Weg 40
    Aufnahme der Amtsgeschäfte des Bundespräsidenten am zeitweiligen Amtssitz
  • Abends, Konzert- und Theatersaal, Ootmarsumer Weg 14
    Grußwort beim Solidaritätskonzert für die Ukraine

Mittwoch, 16. Oktober

  • Mittags, Capitol Filmtheater, Neuenhauser Str. 13
    "Kaffeetafel kontrovers“ des Bundespräsidenten, Diskussion mit Bürgerinnen und Bürgern
  • Anschließend
    O-Ton des Bundespräsidenten
  • Nachmittags, Niederlande, Gemeinde Dinkelland, Denekamp
    Begrüßung durch den König der Niederlande, Willem-Alexander, und Begegnung mit Bürgerinnen und Bürgern
  • Anschließend, Gemeindehaus Dinkelland
    Gemeinsames Gespräch mit Engagierten in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
  • Anschließend, Landgut Singraven
    Gemeinsamer Besuch des Landgutes Singraven und Austausch mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern beim Gang durch den Garten
  • Abends
    Besuch der Freiwilligen Feuerwehr

Donnerstag, 17. Oktober

  • Vormittags, Rosink Objekteinrichtungen, Wehrmaate 9
    Rundgang durch die Fertigung der Tischlerei und Gespräch mit Unternehmensleitung, Mitarbeitenden und Auszubildenden
  • Mittags, Kloster Frenswegen, Klosterstraße 9
    Ansprache und Ordensverleihung an engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Niedersachsen