Gedenkfeier zum 5. Jahrestag der Ermordung von Walter Lübcke

Schwerpunktthema: Bericht

2. Juni 2024

Am 2. Juni jährte sich die Ermordung Walter Lübckes durch einen Rechtsextremisten zum fünften Mal. Der Bundespräsident hat die Gedenkveranstaltung in Kassel besucht.

In der Nacht zum 2. Juni 2019 erschoss ein Rechtsextremist den Regierungspräsidenten Walter Lübcke auf der Terrasse seines Wohnhauses. Lübcke war zuvor durch sein Engagement für Geflüchtete bekannt geworden.

Bundespräsident Steinmeier besuchte die Gedenkfeier zum 5. Jahrestag der Ermordung von Walter Lübcke in der Martinskirche in Kassel. Dort hielt er einen Ansprache und besuchte anschließend das Demokratiefest auf dem Vorplatz der Kirche. Dabei kam der Bundespräsident auch mit den Menschen vor Ort ins Gespräch.

Walter Lübcke starb mitten unter uns, als einer von uns. Die Tat zielte auf ihn, sie zielte aber auch auf uns als Gesellschaft. Walter Lübcke ist gehasst und getötet worden von denen, die unsere liberale, demokratische Gesellschaft hassen.

In seiner Rede bei der Gedenkfeier betonte Bundespräsident Steinmeier die Gefahr, die von Rechtsextremisten ausgehe – egal wie er daherkommt: Rechtsextremismus ist nichts, was einfach wieder verschwindet. Sein Erscheinungsbild mag sich verändert haben. Er ist mitunter salonfähig, ja partyfähig geworden! Aber auch wenn er inzwischen manchmal im feinen Anzug daherkommt oder junge Leute in Champagnerlaune seine Parolen mitgrölen - weniger gefährlich ist er deshalb nicht.

Der Bundespräsident forderte die Menschen in Deutschland auf, unsere demokratischen Werte aktiv zu verteidigen: Wo Hass verbreitet wird, ist unser Widerspruch gefragt. Keiner, der Hass verbreitet, darf unter dem Eindruck leben, für eine angeblich schweigende Mehrheit zu sprechen.