Staatsbesuch in Zypern

Schwerpunktthema: Bericht

11. Februar 2024

Der Bundespräsident ist vom 11. bis 13. Februar zu einem Staatsbesuch in die Republik Zypern gereist. Mit dieser ersten Reise eines deutschen Bundespräsidenten in die Republik hob er die enge Verbindung Deutschlands mit Zypern hervor.

Bundespräsident Steinmeier und der Präsident der Republik Zypern, Nikos Christodoulides laufen an der militärischen Ehrenformation der zypriotischen Soldaten vorbei

20 Jahre nach dem Beitritt des Landes zur Europäischen Union und 50 Jahre nach der Teilung der Insel würdigte die Reise in das Land im östlichen Mittelmeer zudem die enge Partnerschaft mit einem EU-Mitgliedstaat in außergewöhnlicher politischer wie geographischer Lage.

Bundespräsident Steinmeier und der Präsident der Republik Zypern, Nikos Christodoulides, sitzen bei einem Gespräch unter vier Augen zusammen

Zypern ist für uns und ganz Europa ein sicherer Hafen im östlichen Mittelmeer.

©: Bundespräsident Steinmeier

Bundespräsident Steinmeier betonte im Gespräch mit Staatspräsident Nikos Christodoulides, dass Europa geschlossen zusammenstehen müsse. Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und des Terrorangriffs der Hamas auf Israel sei es notwendig, die verteidigungs- und sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Zypern auszubauen. Auch in den Bereichen Wirtschaft und Energie solle die Kooperation beider Länder gestärkt werden.

Zugleich appellierte der Bundespräsident an alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union: Gehen Sie wählen! Wählen Sie Parteien, die für Europa eintreten. Vom 6. bis zum 9. Juni werden die Abgeordneten des Europäischen Parlaments gewählt.

Seit 1974 ist Zypern de facto geteilt. Es ist höchste Zeit, mit neuem Mut an der Lösung der Zypern-Frage zu arbeiten, sagte der Bundespräsident bei einer gemeinsamen Begegnung mit der Presse.

Im Tagesverlauf traf Bundespräsident Steinmeier Parlamentspräsidentin Annita Demetriou. Anschließend nahm er an einem Wirtschaftsmittagessen der zyprischen Handelskammer teil. Danach besuchte der Bundespräsident die Mission der Vereinten Nationen (UNFICYP). Sie ist seit 60 Jahren auf der Insel stationiert und sichert die Pufferzone zwischen den beiden Landesteilen ab.

Bundespräsident Steinmeier steht gemeinsam mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides sowie dem Bürgermeister der Stadt Nikosia, Constantinos Yiorkadijs, vor dem Grenzzaun

Am zweiten Tag der Reise besucht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein Aufnahme- und Unterbringungszentrum in Kofinou. Er würdigt dort die Bemühungen Zyperns, den hier ankommenden Menschen zu helfen. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl hat Zypern den höchsten Flüchtlingszugang in den vergangenen Jahren gehabt. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der europäischen Asyl-Agentur sei ausschlaggebend für den Erfolg: Wir haben uns die Kooperation angeguckt und wir dürfen nach dem Besuch in diesem Aufnahmelager sagen, dass dort wirklich alles, was in den Möglichkeiten der örtlichen Behörden steht, getan wird, um den Menschen einen menschenwürdigen Aufenthalt zu ermöglichen.

Bundespräsident Steinmeier spricht mit einer geflüchteten Frau die ein kleines Kind auf dem Arm hat

Der Bundespräsident hob den Fokus auf die Bildung der ankommenden Kinder und Jugendlichen hervor, die vom ersten Tag an, wenn möglich, in den lokalen Schulen untergebracht werden, dort mit Griechischunterricht versorgt werden und sobald möglich, dann in den normalen Unterricht überwechseln.

Auch Deutschland unterstützt Zypern in diesem Bereich. Und das komme an, so Bundespräsident Steinmeier. Herr Präsident Christodoulides hat sich bedankt bei den Deutschen, weil die Kooperation mit Deutschland sehr gut ist und man sich das Maß an Solidarität, was Deutschland mit Zypern gezeigt hat, auch mit anderen europäischen Staaten wünscht.

Bundespräsident Steinmeier sitzt zusammen mit Schülern und Schülerinnen in einem Klassenraum

Nach dem Besuch des Gymnasiums Erzbischof Makarios III am Morgen und dem Dorf Páno Léfkara flog Bundespräsident Steinmeier am Nachmittag von Larnaka aus zurück nach Berlin.

Kurzprogramm

Reisegrafik für Zypern

Sonntag, 11. Februar 2024

  • Nachmittags
    Flug nach Larnaka/Zypern
  • Abends
    Ankunft in Larnaka und Begrüßung

Montag, 12. Februar 2024

  • 09.00 Uhr [MEZ +1], Präsidentenpalast
    Begrüßung mit militärischen Ehren
  • 09.15 Uhr
    Gespräch mit Präsident Nikos Christodoulides
  • 10.30 Uhr
    Gemeinsame Begegnung mit der Presse
  • Anschließend, Rathaus der Stadt Nikosia
    Gespräch mit Bürgermeister Constantinos Yiorkadjis zur besonderen Lage und Umgebung von Nikosia
  • Anschließend
    Gang an die Grüne Linie in der Altstadt gemeinsam mit Präsident Christodoulides und Bürgermeister Yiorkadjis
  • Mittags
    Mittagessen, gegeben vom Präsidenten der zyprischen Industrie- und Handelskammer, Stavros Stavrou
  • Nachmittags, Committee on Missing Persons in Cyprus
    Gespräch mit den Mitgliedern des Committee on Missing Persons in Cyprus und anschließender Besuch des anthropologischen Labors
  • Anschließend, Hauptquartier der Vereinten Nationen in Zypern
    Austausch mit Mitgliedern der United Nations Peacekeeping Force in Cyprus (UNFICYP) und der Good-Offices-Mission
  • Anschließend, Home for Cooperation
    Gespräch mit jungen Erwachsenen zum Zivilgesellschaftsprojekt "Imagine"
  • Anschließend, Goethe-Institut Zypern
    Gespräch zu Bildungs- und Studienstipendienprogrammen
  • 18.00 Uhr, Parlament
    Gespräch mit der Parlamentspräsidentin, Annita Demetriou
  • 20.00 Uhr, Präsidentenpalast
    Staatsbankett zu Ehren des Bundespräsidenten, gegeben von Präsident Christodoulides

Dienstag, 13. Februar 2024

  • Morgens, Archiepiskopou Makariou III Gymnasium
    Besuch des Deutschunterrichts in der Deutsch als Fremdsprache-Pilotprojektschule
  • Anschließend, Kofinou
    Besuch des Asylbewerber-Aufnahme- und Unterbringungszentrums für Antragssteller auf internationalen Schutz
  • Anschließend, Páno Léfkara
    Besuch des Dorfs mit Besichtigung der Kirche und des Museums für Lefkaritika-Spitze
  • Anschließend, Kato Drys
    Mittagessen, gegeben vom zyprischen Präsidenten
  • Nachmittags
    Flug nach Berlin