20 Jahre nach dem Beitritt des Landes zur Europäischen Union und 50 Jahre nach der Teilung der Insel würdigte die Reise in das Land im östlichen Mittelmeer zudem die enge Partnerschaft mit einem EU-Mitgliedstaat in außergewöhnlicher politischer wie geographischer Lage.
Bundespräsident Steinmeier betonte im Gespräch mit Staatspräsident Nikos Christodoulides, dass Europa geschlossen zusammenstehen müsse. Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und des Terrorangriffs der Hamas auf Israel sei es notwendig, die verteidigungs- und sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Zypern auszubauen. Auch in den Bereichen Wirtschaft und Energie solle die Kooperation beider Länder gestärkt werden.
Zugleich appellierte der Bundespräsident an alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union: Gehen Sie wählen! Wählen Sie Parteien, die für Europa eintreten.
Vom 6. bis zum 9. Juni werden die Abgeordneten des Europäischen Parlaments gewählt.
Seit 1974 ist Zypern de facto geteilt. Es ist höchste Zeit, mit neuem Mut an der Lösung der Zypern-Frage zu arbeiten
, sagte der Bundespräsident bei einer gemeinsamen Begegnung mit der Presse.
Im Tagesverlauf traf Bundespräsident Steinmeier Parlamentspräsidentin Annita Demetriou. Anschließend nahm er an einem Wirtschaftsmittagessen der zyprischen Handelskammer teil. Danach besuchte der Bundespräsident die Mission der Vereinten Nationen (UNFICYP). Sie ist seit 60 Jahren auf der Insel stationiert und sichert die Pufferzone zwischen den beiden Landesteilen ab.
Am zweiten Tag der Reise besucht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein Aufnahme- und Unterbringungszentrum in Kofinou. Er würdigt dort die Bemühungen Zyperns, den hier ankommenden Menschen zu helfen. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl hat Zypern den höchsten Flüchtlingszugang in den vergangenen Jahren gehabt.
Insbesondere die Zusammenarbeit mit der europäischen Asyl-Agentur sei ausschlaggebend für den Erfolg: Wir haben uns die Kooperation angeguckt und wir dürfen nach dem Besuch in diesem Aufnahmelager sagen, dass dort wirklich alles, was in den Möglichkeiten der örtlichen Behörden steht, getan wird, um den Menschen einen menschenwürdigen Aufenthalt zu ermöglichen.
Der Bundespräsident hob den Fokus auf die Bildung der ankommenden Kinder und Jugendlichen hervor, die vom ersten Tag an, wenn möglich, in den lokalen Schulen untergebracht werden, dort mit Griechischunterricht versorgt werden und sobald möglich, dann in den normalen Unterricht überwechseln.
Auch Deutschland unterstützt Zypern in diesem Bereich. Und das komme an, so Bundespräsident Steinmeier. Herr Präsident Christodoulides hat sich bedankt bei den Deutschen, weil die Kooperation mit Deutschland sehr gut ist und man sich das Maß an Solidarität, was Deutschland mit Zypern gezeigt hat, auch mit anderen europäischen Staaten wünscht.
Nach dem Besuch des Gymnasiums Erzbischof Makarios III am Morgen und dem Dorf Páno Léfkara flog Bundespräsident Steinmeier am Nachmittag von Larnaka aus zurück nach Berlin.
Kurzprogramm
Sonntag, 11. Februar 2024
- Nachmittags
Flug nach Larnaka/Zypern - Abends
Ankunft in Larnaka und Begrüßung
Montag, 12. Februar 2024
- 09.00 Uhr [MEZ +1], Präsidentenpalast
Begrüßung mit militärischen Ehren - 09.15 Uhr
Gespräch mit Präsident Nikos Christodoulides - 10.30 Uhr
Gemeinsame Begegnung mit der Presse - Anschließend, Rathaus der Stadt Nikosia
Gespräch mit Bürgermeister Constantinos Yiorkadjis zur besonderen Lage und Umgebung von Nikosia - Anschließend
Gang an die Grüne Linie in der Altstadt gemeinsam mit Präsident Christodoulides und Bürgermeister Yiorkadjis - Mittags
Mittagessen, gegeben vom Präsidenten der zyprischen Industrie- und Handelskammer, Stavros Stavrou - Nachmittags, Committee on Missing Persons in Cyprus
Gespräch mit den Mitgliedern des Committee on Missing Persons in Cyprus und anschließender Besuch des anthropologischen Labors - Anschließend, Hauptquartier der Vereinten Nationen in Zypern
Austausch mit Mitgliedern der United Nations Peacekeeping Force in Cyprus (UNFICYP) und der Good-Offices-Mission - Anschließend, Home for Cooperation
Gespräch mit jungen Erwachsenen zum Zivilgesellschaftsprojekt "Imagine" - Anschließend, Goethe-Institut Zypern
Gespräch zu Bildungs- und Studienstipendienprogrammen - 18.00 Uhr, Parlament
Gespräch mit der Parlamentspräsidentin, Annita Demetriou - 20.00 Uhr, Präsidentenpalast
Staatsbankett zu Ehren des Bundespräsidenten, gegeben von Präsident Christodoulides
Dienstag, 13. Februar 2024
- Morgens, Archiepiskopou Makariou III Gymnasium
Besuch des Deutschunterrichts in der Deutsch als Fremdsprache-Pilotprojektschule - Anschließend, Kofinou
Besuch des Asylbewerber-Aufnahme- und Unterbringungszentrums für Antragssteller auf internationalen Schutz - Anschließend, Páno Léfkara
Besuch des Dorfs mit Besichtigung der Kirche und des Museums für Lefkaritika-Spitze - Anschließend, Kato Drys
Mittagessen, gegeben vom zyprischen Präsidenten - Nachmittags
Flug nach Berlin