Neujahrsempfang des Bundespräsidenten

Schwerpunktthema: Bericht

9. Januar 2024

Bundespräsident Steinmeier hat am 9. Januar zum Neujahrsempfang ins Schloss Bellevue eingeladen. In seiner Rede würdigte er das Engagement der geladenen Ehrenamtlichen: "Ich empfinde jedes Mal Hochachtung und große Dankbarkeit, wenn ich höre und sehe, wieviel tatkräftiger und ideenreicher Einsatz in unserem Land lebendig ist."

Der Bundespräsident und  Elke Büdenbender haben rund 60 Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland empfangen, die sich um das Gemeinwohl in besonderer Weise verdient gemacht haben.

Sie haben unseren großen Dank verdient, unsere Würdigung und Anerkennung, sagte der Bundespräsident in seiner Rede. Sie alle sind Menschen, die an mehr denken, als nur an sich selbst. Das macht die Stärke unseres Landes aus.

Besonderer Dank und Anerkennung gelte in diesem Jahr den zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Rettungs- und Einsatzkräften, den tausenden von Helferinnen und Helfern, die seit Wochen bis zur Erschöpfung im Einsatz seien, um zu retten, zu schützen und Schlimmeres zu verhindern: Ihnen allen danken wir heute, weil Sie beispielhaft für schnelle und kompetente Hilfe für Menschen in Not stehen, von ganzem Herzen.

Außerdem waren Repräsentanten des öffentlichen Lebens eingeladen, darunter neben Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas auch weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kultur und Zivilgesellschaft.

Folgende Bürgerinnen und Bürger wurden geehrt:

Baden-Württemberg

Jihan Alomar (Tübingen)

Sie engagiert sich als Menschen- und Frauenrechtsaktivistin. Nach ihrem Schulabschluss möchte sie einen Verein gründen, der zur Verbreitung der Geschichte und Religion der Jesiden beitragen soll.

Daniel Arzt (Ditzingen-Heimerdingen)

Er ist Mitglied im ehrenamtlichen Vorstand des Vereins Junges Bioland e.V., der die Interessen junger Nachwuchskräfte aus dem organisch-biologischen Landbau bündelt.

Gertrud Gandenberger (Tübingen)

Sie setzt sich seit mehr als 20 Jahren im Europa Zentrum Baden-Württemberg für das gegenseitige Verständnis zwischen Bürgerinnen und Bürgern der EU-Mitgliedstaaten, für die Kenntnisse um die EU-Institutionen und deren Arbeit ein.

Bayern

Isabella Hödl-Notter (Marzling)

Sie widmet sich der örtlichen Heimatpflege und nutzt dazu verschiedene Medienformate, um das Thema insbesondere auch einer jungen Öffentlichkeit näherzubringen.

Augustin Parambakathu (Waldaschaff)

Er tritt für soziales Engagement über Konfessionsgrenzen hinweg ein und baute während der Corona-Zeit einen Youtube-Kanal auf, um Messen und Predigten zu übertragen, Einblicke in sein Leben zu geben und mit den Gläubigen in Verbindung zu bleiben.

Markus Schmorell (Hohenfurch)

Ersetzte sich für die Erinnerung an den Widerstand der Weißen Rose gegen den Nationalsozialismus ein und trat in verschiedenen Projekten für Zivilcourage und die Förderung des demokratischen Bewusstseins ein.

Marlena Thiel (München)

Sie hat sich als Schülersprecherin auf Landes- und Bezirksebene aktiv hervorgetan und unter anderem am Projekt "Schulparlamente und Schülerparlamente stärken" mitgewirkt.

Kathrin Andrea Zellner (Röhrnbach)

Sie ist Friseurmeisterin und tritt in der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, in der sie seit 2017 auch als Vizepräsidentin amtiert, für die Belange von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern insbesondere aus dem Handwerk ein. 

Berlin

Gloria Ehrenberger

Sie engagierte sich in einem vom Land Berlin geförderten Projekt der Kinderhospiz- und Familienhospizarbeit vor allem in den Bereichen Medienarbeit und Spendenakquise.

Rainer Leonhardt

Er rettet seit mehr als 40 Jahren historische Baumaterialien aus Abbruchhäusern und leitet die Redaktion der Zeitschrift "Restaurator im Handwerk", die sich durch einen hohen Praxisbezug auszeichnet und historische Handwerkstechniken im Bereich der Denkmalpflege vermittelt.

Brandenburg

Friedbert Enders (Bad Belzig)

Er organisiert mit dem Verein Friedensglocken e.V. im Geiste der Völkerverständigung einen Pferdetreck mit einer aus Militärschrott gegossenen Friedensglocke nach Jerusalem.

Ellen Grünwald (Eberswalde)

Sie beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit der jüngeren jüdischen Geschichte der Stadt Eberswalde und arbeitet daran, die Erinnerungen an die Menschen wachzuhalten. Zudem kümmert sie sich mit der von ihr begründeten Initiative "Jüdische Spuren in Eberswalde" unter anderem um das Sichtbarmachen, die Erhaltung und Pflege jüdischer Friedhöfe und Gedenkorte.

Romy Hoppe (Cottbus)

Sie gründete das Lausitzer Frauen Netzwerk, bei dem es um die Förderung der beruflichen Sichtbarkeit von Frauen geht sowie den gegenseitigen Austausch und die gegenseitige Unterstützung.

Wolfgang Rall (Angermünde)

Er kämpft als Religionslehrer mit seinen Schülerinnen und Schülern gegen rechts und für demokratische Werte. Er ist unter anderem auch Mitgründer des "Bürgerbündnisses für eine gewaltfreie, tolerante und weltoffene Stadt".

Bremen

Heiko Janßen (Bremerhaven)

Er engagiert sich seit vielen Jahren in unterschiedlichen Funktionen für den Bremerhavener Stadtteil Lehe und arbeitet aktiv an der Verbesserung der dortigen Lebensqualität.

Georg Kückelmann (Bremen)

Er hat vor 25 Jahren den Verein zur Förderung der medizinischen Versorgung Obdachloser im Land Bremen e.V. mit ins Leben gerufen und bietet ehrenamtlich jede Woche zwei ärztliche Sprechstunden für Obdachlose an.

Hermann Smidt (Bremen)

Er unterstützt über das Projekt "Teestube" haftentlassene, inhaftierte und von Haft bedrohte Menschen in allen Fragen ihrer sozialen und beruflichen Integration.

Hamburg

Olaf Jensen

Er ist Fischer und hat mit verschiedenen Aktionen die Aufmerksamkeit auf die in Existenznot befindliche Fischerei ebenso gerichtet wie auf den bedrohten Aalbestand, auf die Belange der Gewässer und auf die gemeinsame Verantwortung für eine nachhaltige Bewirtschaftung.

Shelly Meyer

Sie setzt sich in diversen Projekten für den Abbau von Antisemitismus ein und macht sich für den Dialog zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Menschen stark. Außerdem engagiert sie sich als ehemaliges Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde in Hamburg aktiv im Aufbau eines selbstbewussten und sichtbaren jungen jüdischen Lebens.

Notburga Saam

Sie ist Mitbegründerin von Trotzdem e.V., einem Verein gegen sexuellen Missbrauch an Kindern. Zu ihrer Arbeit gehören unter anderem Infoveranstaltungen in Schulen und Kindergärten sowie Fortbildungen für Lehrpersonal.

Zumreta Sejdović

Sie baute ab 2015 das Romani Kafavas als einen diskriminierungsfreien Ort auf, der inzwischen für Rom*njas, aber auch für alle anderen Menschen als Beratungs- und Begegnungscafé zu einer festen Instanz geworden ist.

Hessen

Rita Ebel (Hanau)

Sie griff die Idee auf, Rampen aus Legosteinen für hilfsbedürftige Menschen im öffentlichen Raum herzustellen, indem sie die Bauanleitungen verfeinerte und durch Übersetzungen in andere Sprachen für eine weltweite Verbreitung der Initiative sorgte.

Otto Schäfer (Greifenstein-Ulm)

Er unterwies in seiner langjährigen Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Ulm und dem NABU Ulm regelmäßig Kindergartenkinder und Grundschüler in den Themen Brandschutzerziehung und Naturschutz.

Manfred Frank (Neuental)

Er sieht es als Selbstverständlichkeit an, anderen Menschen zu helfen, weshalb er sich seit fast 43 Jahren beim DRK engagiert und regelmäßig Blut spendet.

Mecklenburg-Vorpommern

Kerstin Dauer (Eixen)

Sie leitet seit 2015 die Tafel Bad Sülze e.V. Außerdem engagiert sie sich im Verein Wir machen mehr e.V., der Kindern, Jugendlichen und Senioren, die sozial und finanziell in schwierigen Verhältnissen leben, den Zugang zu kulturellen und künstlerischen Angeboten ermöglicht.

Karin Rühlicke (Dömitz)

Sie entwickelte als Mitglied der Verkehrswacht Ludwigslust ein regionales Verkehrssicherheitsprogramm für Kindertagesstätten und bietet allgemeine Veranstaltungen zur Verkehrssicherheit für alle Altersklassen an.

Niedersachsen

Uwe Fricke (Bad Harzburg)

Er ist seit 2016 ehrenamtlicher Kreisbrandmeister des Landeskreises Goslar. Als Autor eines Fachbuches zum Hochwasserschutz und mit dem Aufbau eines Hochwasserschutzzuges hat er mitgeholfen, seine Heimat gegen die Fluten noch besser zu schützen.

Jonas Jordan (Goslar)

Er ist Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Goslar. Schon als Schüler wurde er aktiv, jetzt war er beim Kampf gegen das Hochwasser im Einsatz und beweist das große Engagement auch junger Leute für unser Gemeinwesen.

Dennis Körte (Emtinghausen)

Er ist Kreisbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Verden. Sandsäcke füllen, Deiche abdichten, Keller leerpumpen, das bestimmt in den letzten Tagen Körtes Alltag.

Agnes-Dorothee und Helmuth Kolodinski (Hannover)

Sie nahmen 2007 das Pflegekind David bei sich auf, der entgegen der prognostizierten Lebenserwartung von wenigen Wochen dank der aufopferungsvolle Pflege 14 Jahre alt wurde.

Friederike Langer (Schneverdingen)

Sie ist langjährige Übungsleiterin für das Trampolin- und Leistungsturnen sowie Vorsitzende des Turnkreises Heidekreis, wo es neben der Organisation von Städtepartnerschafts- und Jugendbegegnungen auch um die Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Themen, wie zum Beispiel die sexualisierte Gewalt im Sport, geht. Zudem ist sie Anti-Doping-Beauftragte im Deutschen und Niedersächsischen Turnerbund.

Torben Voigt (Verden)

Er engagiert sich ehrenamtlich als stellvertretender Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Verden. Schon nach dem verheerenden Hochwasser 2021 in Rheinland-Pfalz half er mit einigen Kameraden im Ahrtal.

Nordrhein-Westfalen

Rolf Berghorn (Gronau)

Er hatte seit 2003 für viele Jahre den Vorsitz des Gemeindepsychiatrischen Verbundes im Kreis Borken inne und hat viele Projekte auf den Weg gebracht, wie etwa die "InsSel gemeinnützige GmbH für psychosoziale Dienste".

Sabine Helmke und Luise Hehemann (Bottrop)

Sie engagieren sich seit vielen Jahren für den Verein AGUS (Angehörige um Suizid), die bundesweite Selbsthilfeorganisation für Trauernde, die einen nahestehenden Menschen durch Suizid verloren haben.

Andreas Griese (Solingen)

Er gründete 1995 den Verein Der Kakadu e. V. und organisiert seitdem mehrmals in der Woche Jugend- und Gruppentreffen für Menschen mit Handicap.

Dorothee Kettner (Düsseldorf)

Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative MentForMigra, bei der Mentorinnen und Mentoren begabten Kindern und Jugendlichen aus eingewanderten Familien so lange beistehen, bis die Kinder einen möglichst hohen Schulabschluss erreicht haben und/oder die Eltern ihre sprachlichen Barrieren überwunden haben.

Rheinland-Pflanz

Joachim Böning (Koblenz), Dirk Boretzki (Eitelborn) und Marvin Seul (Lahnstein)

Sie sind Mitglieder des THW-Ortsverbandes Lahnstein und haben mit ihren Kolleginnen und Kollegen in der Flutnacht am 15. Juli 2021 maßgeblich dazu beigetragen, 37 Menschen das Leben zu retten – darunter vier Kleinkinder und ein Baby.

Saarland

Harald Kreutzer (Saarbrücken-Gersweiler)

Er setzt sich mit weiteren Engagierten des Saarbrücker Vereins Weltveränderer e.V. gegen die Wegwerfkultur und für mehr Ressourcenschutz ein. In dem von ihm mit gegründeten Haus der globalen Nachhaltigkeit können Bürgerinnen und Bürger eigene Projekte für mehr gelebte Nachhaltigkeit starten und mit anderen zusammen umsetzen.

Sachsen

Eva Hesse (Dresden)

Sie organisiert seit mehr als zwei Jahren die AG Schwimmen für den Willkommen in Löbtau e.V. Der Verein bietet Frauen und Männern, vorrangig mit Migrationshintergrund, regelmäßige Schwimmkurse in geschützter Atmosphäre an.

Alexander Kempe (Dresden)

Er ist Gründer und Leiter der Initiative "Pinke Hände", die gegen die Verschmutzung der Stadt ankämpft und mit kreativen Lösungsmöglichkeiten an der Veränderung des Wegwerfverhaltens arbeitet.

Ludwig Sachße (Radibor)

Er betreut seit 17 Jahren Schülergruppen der Sorbischen Grund- und Oberschule Radibor, baut mit ihnen Holzbänke, Nistkästen und Sitzkrücken für Greifvögel und sorgt für Infotafeln im Waldpark in deutscher, sorbischer und lateinischer Sprache.

Oliver Titzmann (Aue-Bad Schlema)

Er ist mit kurzen Unterbrechungen seit 1981 Bad Schlemas Ortschronist, hat Publikationen zu regionalgeschichtlichen Themen veröffentlicht und hunderte Vorträge vor Einheimischen und Kurgästen gehalten.

Sachsen-Anhalt

Bianca Alex-Ende (Sangerhausen)

Sie leitet das Jugendzentrum "Buratino" und konzentriert sich besonders auf Einzelfallhilfen, die Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe und Bewährungshilfe sowie auf die Zusammenarbeit mit Grundschulen und Horten.

Stephan Marahrens (Dessau-Roßlau)

Er arbeitet seit vielen Jahren im Arbeitskreis Radverkehr der Stadt Dessau-Roßlau als Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs mit und setzt sich für nachhaltige Mobilität und die Förderung insbesondere eines kinder- und familienfreundlichen Radverkehrs ein.

Ralf Sebastian (Halle/Saale)

Er ist seit nunmehr 15 Jahren ehrenamtlich bei Turbine Halle e. V. tätig und seit 2019 Haupttrainer für die Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Beeinträchtigung.

Schleswig-Holstein

Yasen Erfani (Kiel)

Er kam 2010 nach Deutschland und engagierte sich in einem Lotsen-Projekt für Neuzugewanderte, aus dem 2017 das "ZEIK – Zentrum für Empowerment und Interkulturelle Kreativität" hervorging: Ein von Geflüchteten verschiedenster Herkunft selbst verwalteter und organisierter Ort der interkulturellen Begegnung, des Austauschs und des Lernens.

Lena Kruit (Kiel) und Lisa Macheleidt (Kiel)

Sie bieten mit ihrem Verein MeerManege ein offenes Zirkusangebot für alle Generationen, indem Zirkuspädagogik und Bildung für nachhaltige Entwicklung besonders zukunftsweisend miteinander verbunden werden.

Jennifer Timrott (Süderlügum)

Sie ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins Küste gegen Plastik e.V., der sich seit 2014 gegen Müll im Meer engagiert, Aufklärungs- und Bildungsarbeit leistet und Strandmüllsammelaktionen durchführt.

Thüringen

Andrea Hertz (Mühlhausen)

Sie hat mehrere Geflüchtete in ihre Ferienwohnung aufgenommen und bietet ihnen eine vielfältige Betreuung im Alltag. Zudem beteiligt sie sich an der geplanten Gründung eines Vereins zur deutsch-ukrainischen Freundschaft.