Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Jenaer Historiker Norbert Frei haben am 11. Oktober in Schloss Bellevue die Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojekts zum Umgang der Bundespräsidenten und des Bundespräsidialamtes mit dem Nationalsozialismus vorgestellt.
In seiner umfassenden Forschungsarbeit haben der Geschichtswissenschaftler Frei und sein Team die Biographien und Amtszeiten der sechs Bundespräsidenten der Jahre 1949 bis 1994 untersucht. Hierbei wurden Reden und Staatsbesuche der Bundespräsidenten, ihr Umgang mit NS-Tätern, das Gedenken an Opfer von NS-Verbrechen sowie Ernennungen und Ordensverleihungen durch die Bundespräsidenten in den Blick genommen. Ein weiterer Teil der Untersuchung widmet sich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des 1949 geschaffenen Bundespräsidialamtes sowie ihrem beruflichen Werdegang in den Jahren 1933 bis 1945.
Die vollständigen Ergebnisse der Untersuchung werden in Freis Buch Im Namen der Deutschen. Die Bundespräsidenten und die NS-Vergangenheit 1949–1994
veröffentlicht, das am 12. Oktober im Verlag C.H.Beck erscheint. Das Bundespräsidialamt gibt zugleich eine Broschüre mit den zentralen Erkenntnissen der Studie heraus, die Sie hier herunterladen oder bestellen können.
Bundespräsident Steinmeier hatte Ende 2019 das Forschungsprojekt Das Bundespräsidialamt und der Nationalsozialismus
ausgeschrieben. Nach einem zweistufigen Auswahlverfahren nahm im Sommer 2020 ein Forscherteam unter Leitung von Norbert Frei von der Friedrich-Schiller-Universität Jena die Arbeit auf. Im September 2021 gab der Historiker einen ersten Einblick in seine Forschungen. Bei dem Projekt wurde das Bundespräsidialamt von Beginn an durch einen wissenschaftlichen Beirat beraten und unterstützt.