Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist am 26. September nach Rom gereist und hat dort am Staatsbegräbnis für Giorgio Napolitano, den ehemaligen Präsidenten der Italienischen Republik, teilgenommen.
Bereits am 22. September hatte er dem Präsidenten der Italienischen Republik, Sergio Mattarella, zum Tod des früheren Staatsoberhauptes kondoliert:
Ich möchte dem italienischen Volk, vor allem der Witwe und den Söhnen des Verstorbenen, auch im Namen meiner Landsleute, mein tief empfundenes Beileid aussprechen.
Seine Überzeugungskraft und sein klarer Kompass in all den Jahrzehnten seines Wirkens haben mich stets tief beeindruckt.
Sein Wirken verfolgte ich früh aus der Ferne – schon zu meiner Studentenzeit. Ich hatte das Glück, ihn später viele Male treffen zu dürfen.
Er war ein außergewöhnlicher Mann, ein europäisches Geschichtsbuch mit scharfem Blick für Realitäten. Über viele Jahre haben wir uns regelmäßig getroffen und ausgetauscht. Seine klugen, von großer Lebenserfahrung getragenen Beobachtungen haben mich beeindruckt und werden mir in Erinnerung bleiben.
Aber er war eben nicht nur Beobachter, sondern Gestalter des letzten Jahrhunderts. Unerschütterlich setzte er sich für die Einbindung Italiens in die Europäische Union und in die NATO ein. Auch die Schaffung einer gemeinsamen deutsch-italienischen Erinnerungskultur hat er maßgeblich mitgeprägt. Dafür sind wir heute noch zutiefst dankbar.
Gerade in Krisenzeiten wie diesen zeigt sich, wie wertvoll und beständig die lebendigen und engen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sind. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien bleibt ein zentraler Beitrag für ein geeintes und starkes Europa und damit für unser Leben in Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Für seinen persönlichen Einsatz für diese Werte und für die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern bleiben wir Giorgio Napolitano in Dank verbunden. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“