Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat an die Musliminnen und Muslime in Deutschland eine Grußbotschaft zum Fest des Fastenbrechens am 21. April übermittelt:
Der Ramadan geht zu Ende, das dreitägige Fastenbrechen beginnt: Ich wünsche allen Musliminnen und Muslimen in Deutschland von Herzen ein gesegnetes Fest!
Überall in unserem Land kommen an diesem Wochenende muslimische Familien, Freunde und Nachbarn zusammen, um den Fastenmonat mit einem großen Festmahl ausklingen zu lassen. Nach den Tagen der Enthaltsamkeit und inneren Einkehr, nach den fröhlichen Nächten des Fastenbrechens im Kreis der Verwandten feiern sie nun die Gemeinschaft und die Lebensfreude.
Das Fest am Ende des Ramadan ist eines der großen religiösen Feste in unserem Land. Ich freue mich, dass auch in diesem Jahr wieder viele Gemeinden zum öffentlichen Fastenbrechen eingeladen haben. Und ich wünsche mir, dass viele anders- oder nichtgläubige Menschen die Gelegenheit nutzen, um das zweithöchste islamische Fest kennenzulernen und mit Musliminnen und Muslimen ins Gespräch zu kommen. Je mehr wir in unserer vielfältigen Gesellschaft neugierig, offen und respektvoll aufeinander zugehen, desto besser wird das Miteinander der Verschiedenen gelingen!
Das Fest des Fastenbrechens ist auch ein Fest des Abgebens und Teilens, eine Feier der Mitmenschlichkeit. Am Ende des Ramadan leisten Musliminnen und Muslime traditionell die Zakāt al-fitr – sie spenden für Arme und Bedürftige. Und gerade in den vergangenen Wochen, nach dem schrecklichen Erdbeben in der Türkei und in Syrien, haben zahllose Musliminnen und Muslime, islamische Gemeinden und Organisationen aus Deutschland die Menschen im Katastrophengebiet mit Spenden und Hilfsaktionen unterstützt, und sie tun es weiterhin.
Allen Helferinnen und Helfern gilt heute mein herzlicher Dank! Gemeinsam mit vielen anderen engagierten Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes machen Sie uns bewusst: Was uns als Menschen auszeichnet und verbindet, das sind Mitgefühl, Anteilnahme und Hilfsbereitschaft. Und es ist diese gelebte Mitmenschlichkeit, aus der wir Hoffnung und Zuversicht schöpfen können. Eine schmale Sichel des Lichts auch in dieser dunklen Zeit des Krieges, der Krisen und Katastrophen!
Die große Friedensbotschafterin Mevlüde Genç, die im Oktober vergangenen Jahres gestorben ist, hat einmal gesagt: 'Gott gibt mir im Herzen das Gefühl der Freundschaft und der Geschwisterlichkeit. So kann ich Trost finden und meinen Mitmenschen Liebe erweisen.'
Dass wir uns anderen Menschen in Freundschaft und Geschwisterlichkeit verbunden fühlen, in der Familie, im Freundeskreis, in der Gesellschaft und über Grenzen hinweg – das wünsche ich Ihnen und uns allen. Alles Gute zum Fest des Fastenbrechens!