Worte an die Trauergemeinde der Amoktat in Hamburg

Schwerpunktthema: Bericht

25. März 2023

Bundespräsident Steinmeier hat für die Trauerfeier am 25. März zum Gedenken an die Opfer der Amoktat in Hamburg ein Grußwort übermittelt, das Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher zum Abschluss der Veranstaltung verlesen hat. Der Bundespräsident schreibt: "Eine Tat wie diese führt uns an die Grenzen des Verstehens. Sie macht uns Angst, sie hinterlässt uns ratlos. Aber wir sind nicht hilflos, wir sind nicht allein, wir finden Halt, wenn wir Trost und Hilfe beieinander finden."

Totengedenken (Archivbild)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für die Trauerfeier zum Gedenken an die Opfer der Amoktat in Hamburg ein Grußwort übermittelt, das Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher zum Abschluss der Veranstaltung am 25. März verlesen wird. Der Bundespräsident schreibt:

Wir gedenken heute der Opfer eines schweren Verbrechens. Wir trauern um sechs Frauen und Männer – und um ein Kind, das sterben musste, noch bevor es zur Welt gekommen war.

Sie alle waren Teil Ihrer Gemeinschaft, und vor allem waren sie Söhne, Ehefrauen, Ehemänner, Brüder, geliebte Menschen, Freunde, Weggefährten. Sie waren Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Durch eine barbarische Tat wurde ihnen das Leben genommen, sie wurden aus Ihrem Leben gerissen, liebe Hinterbliebene.

Diese gnadenlose Tat hinterlässt nichts als Verlust, Trauer und Zerstörung. Viele von Ihnen sind selbst verletzt, wurden Zeugen dieses Akts tiefer Menschenverachtung. Ihnen allen, liebe Hinterbliebene, liebe Freunde und Weggefährten der Opfer, gilt mein aufrichtiges, mein tiefes Mitgefühl.

Den Opfern ist schwerstes Unrecht widerfahren. Denn dieses sinnlose Verbrechen richtet sich gegen das, wofür unser Land steht, wofür unsere Ordnung steht. Dieses Unrecht betrifft uns alle.

Heute, liebe Angehörige, liebe Trauergemeinde, stehen Ihr Leid, Ihr Schmerz, Ihre Trauer und Ihr Verlust im Vordergrund – ein Verlust, der in dieser Welt nicht mehr geheilt werden kann. Für Sie ist seit dem 9. März nichts mehr, wie es war. Ihnen gilt das Mitgefühl der Menschen in Deutschland – sie fühlen und trauern mit Ihnen, sie nehmen Anteil an Ihrem Leid.

Eine Tat wie diese führt uns an die Grenzen des Verstehens. Sie macht uns Angst, sie hinterlässt uns ratlos. Aber wir sind nicht hilflos, wir sind nicht allein, wir finden Halt, wenn wir Trost und Hilfe beieinander finden. Das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen.