Chanukkafeier mit der Familie Posner

Schwerpunktthema: Bericht

19. Dezember 2022

Gemeinsam mit den Nachfahren der einstigen Kieler Rabbinerfamilie Posner hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 19. Dezember in Schloss Bellevue den zweiten Chanukka-Abend gefeiert. Nach seiner Ansprache entzündete der Bundespräsident mit den Enkeln von Akiva und Rahel Posner die Kerzen an dem Chanukka-Leuchter, den die Familie 1933 auf der Flucht nach Palästina mitgenommen hatte und der durch ein Foto international bekannt wurde.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender bei der gemeinsamen Chanukkafeier mit Nava Gilo, der Enkelin, und Yehuda Mansbach, dem ältesten Enkel von Akiva Posner, sowie Mordechai Gilo (v.r.n.l.)

Gemeinsam mit den Nachfahren der einstigen Kieler Rabbinerfamilie Posner hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 19. Dezember in Schloss Bellevue den zweiten Chanukka-Abend gefeiert.

Nach seiner Ansprache entzündete der Bundespräsident mit den Enkeln von Akiva und Rahel Posner die Kerzen an einem besonderen Chanukka-Leuchter.

Diesen Leuchter hatte Rahel Posner 1931 auf der Fensterbank ihrer Wohnung in Kiel fotografiert. Durch das Fenster sind auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Hakenkreuzfahnen am Gebäude der NSDAP-Kreisleitung zu sehen. Das Foto wurde international bekannt, in Deutschland vor allem durch die Aktion #LichtZeigen im Januar 2022, an der auch der Bundespräsident teilnahm.

Auf ihrer Flucht nach Palästina 1933 nahm die Familie Posner den Leuchter mit. Er befindet sich heute als Dauerleihgabe in Yad Vashem im Museum zur Geschichte des Holocaust in Jerusalem, wo er gemeinsam mit dem Foto ausgestellt wird. Für die jährliche Chanukkafeier erhält die Familie den Leuchter zurück.

Die Nachfahren der Posners sind im Dezember 2022 zum ersten Mal nach Deutschland gekommen und haben den Leuchter aus Israel mitgebracht. Nach genau neunzig Jahren wurden seine Lichter erstmals wieder in Deutschland entzündet.