80. Jahrestag der Wannseekonferenz

Schwerpunktthema: Bericht

18. Januar 2022

Der Bundespräsident hat am 18. Januar an die Wannseekonferenz erinnert, bei der vor achtzig Jahren in Berlin der Völkermord an den Jüdinnen und Juden Europas vorbereitet wurde. Am Vormittag besuchte er gemeinsam mit Elke Büdenbender die Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannsee-Konferenz" und machte einen Rundgang durch die Ausstellung. Am Abend besuchte er die Vorführung des Filmes "Die Wannseekonferenz" und hielt zu Beginn eine Rede. Der Film stellt die Besprechung vom 20. Januar 1942 nach.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender beim Rundgang durch die Dauerausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz in Berlin, gemeinsam mit dem stellvertretenden Direktor Matthias Haß

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 18. Januar an die Wannseekonferenz erinnert, bei der vor 80 Jahren in Berlin der Völkermord an den Jüdinnen und Juden Europas vorbereitet wurde.

Am Vormittag besuchte der Bundespräsident gemeinsam mit Elke Büdenbender die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und machte einen Rundgang durch die Dauerausstellung. Im Anschluss traf er dort junge Beamtinnen und Beamte des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat sowie des Bundesministeriums der Justiz zu einem Gespräch über historische Verantwortung. Die Vorgängerinstitutionen der heutigen Bundesministerien waren bei der Wannseekonferenz vertreten.

Die heutige Gedenk- und Bildungsstätte am Großen Wannsee war einst Gästehaus der SS. Dort trafen sich am 20. Januar 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter verschiedener Reichsministerien, der SS und der NSDAP zu einer Besprechung. Bei dem Treffen wurden die Deportation und Ermordung von insgesamt elf Millionen Jüdinnen und Juden in den von den Deutschen besetzten Gebieten geplant und organisiert. Diese Besprechung, später die Wannseekonferenz genannt, verdeutlicht, dass zahlreiche NS-Ministerien, Behörden und deren Beamte daran mitwirkten, den Holocaust, die Verschleppung, Ausbeutung und Ermordung von sechs Millionen Menschen, in die Tat umzusetzen. Das Ergebnis der Besprechung wurde von SS-Obersturmbannführer im Reichssicherheitshauptamt Adolf Eichmann in einem 15-seitigen Protokoll zusammengefasst.

Am Abend besuchte der Bundespräsident die Vorführung des Filmes Die Wannseekonferenz im Kino Zoo-Palast. Dort hielt er zu Beginn eine Rede, in der er an den 80. Jahrestag erinnerte. Der Film ist eine Koproduktion des ZDF mit Constantin Film unter der Regie von Matti Geschonneck und stellt die Besprechung vom 20. Januar 1942 nach.

Kurzprogramm:

  • Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
    Rundgang durch die Dauerausstellung Die Besprechung am Wannsee und der Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden
  • Kino Zoo-Palast
    Ansprache bei der Premiere des Films Die Wannseekonferenz