Pressestatement zu den Überschwemmungen in Deutschland

Schwerpunktthema: Bericht

16. Juli 2021

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich am 16. Juli in Schloss Bellevue zu den Überschwemmungen in Teilen Deutschlands, insbesondere in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, geäußert: "Es ist eine Tragödie, dass so viele ihr Leben verloren haben. Das macht mich fassungslos. Viele, viele Menschen in unserem Land fühlen mit denen, die um ihre Angehörigen trauern."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gibt ein Pressestatement zu den Überschwemmungen in Deutschland im Großen Saal von Schloss Bellevue.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich am 16. Juli in Schloss Bellevue zu den Überschwemmungen in mehreren Teilen Deutschlands geäußert:

Ich bin tief betroffen von den Nachrichten und Bildern, über die verheerenden Auswirkungen der Überschwemmungskatastrophe in vielen Teilen unseres Landes, insbesondere in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Viele Menschen haben verloren, was sie sich ihr ganzes Leben lang aufgebaut haben – ihr Hab und Gut, ihr Heim, das Dach über dem Kopf. Ganze Orte sind von der Katastrophe gezeichnet. Es ist eine Tragödie, dass so viele ihr Leben verloren haben. Das macht mich fassungslos. Viele, viele Menschen in unserem Land fühlen mit denen, die um ihre Angehörigen trauern.

Ich möchte den Hinterbliebenen meine Anteilnahme aussprechen. Ich bin in Gedanken bei ihnen. Ihr Schicksal trifft mich ins Herz.

Ich habe gestern mit der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen telefoniert; heute auch mit einigen Landräten und Bürgermeistern. Sie haben mir mit erschütternden Worten von der Situation vor Ort berichtet – vom Leid der Menschen und dem enormen Ausmaß der Schäden. Ich werde mir zu gegebener Zeit ein Bild der Lage vor Ort machen, vor allem das Gespräch mit Helferinnen und Helfern und den Betroffenen suchen.

Nur wenn wir den Kampf gegen den Klimawandel entschieden aufnehmen, werden wir Extremwetterlagen, wie wir sie jetzt erleben, in Grenzen halten können.

In diesen Tagen und Stunden kommt es darauf an, dass wir Solidarität zeigen mit denen, denen die Flut alles genommen hat. Es ist gut, dass die Länder und der Bund Unterstützung für die angekündigt haben, die große Verluste erlitten haben. Auch den betroffenen Kommunen wird geholfen werden, die Schäden zu beseitigen. In der Stunde der Not steht unser Land zusammen.

Ich danke den professionellen Helferinnen und Helfern von Feuerwehr, Polizei, THW, Rotem Kreuz, Bundeswehr und anderen, die Leben gerettet haben und unermüdlich immer noch im Einsatz sind. Und natürlich auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinden, die den von der Katastrophe heimgesuchten Menschen Unterkunft, Versorgung und Trost gegeben haben.

Mein Dank gilt auch all denen, die sich spontan auf den Weg gemacht haben, um in den von Überschwemmung betroffenen Stadtteilen oder in Nachbargemeinden zu helfen.

Das Wasser geht zurück. Das ganze Ausmaß der Katastrophe wird erst jetzt sichtbar. Vielleicht werden die furchtbaren Bilder der Flut schon in einigen Tagen nicht mehr die Nachrichten beherrschen; aber gerade dann werden die Menschen in den Überschwemmungsgebieten auf unsere fortgesetzte Unterstützung angewiesen sein. Enttäuschen wir ihre Hoffnung nicht!