Staatsbesuch in Israel

Schwerpunktthema: Bericht

30. Juni 2021

Bundespräsident Steinmeier ist vom 30. Juni bis 2. Juli auf Einladung des israelischen Präsidenten Rivlin zu einem Staatsbesuch nach Israel gereist. Er holte damit den ursprünglich für 2020 geplanten Staatsbesuch nach. Mit diesem Besuch verabschiedete sich der Bundespräsident vom scheidenden Staatspräsidenten Reuven Rivlin und traf sich auch mit dessen gewähltem Nachfolger im Amt, Isaac Herzog. Im Mittelpunkt der Reise standen die Würdigung und Bekräftigung der Freundschaft und besonderen Partnerschaft beider Länder.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Staatspräsident Reuven Rivlin bei einer gemeinsamen Begegnung mit der Presse in der Residenz des Präsidenten des Staates Israel anlässlich des Staatsbesuchs in Israel

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist vom 30. Juni bis 2. Juli auf Einladung des israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin zu einem Staatsbesuch nach Israel gereist. Der Bundespräsident holte damit den ursprünglich für 2020 geplanten Staatsbesuch in Israel nach. Mit der Reise bekräftigte und würdigte er die engen und einzigartigen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Er verabschiedete sich außerdem persönlich vom scheidenden Staatspräsidenten Rivlin, dessen Amtszeit am 7. Juli 2021 endete.

Neben einem Empfang mit militärischen Ehren, politischen Gesprächen sowie einem vom israelischen Staatspräsidenten gegebenen Staatsbankett traf sich der Bundespräsident auch mit dessen gewähltem Nachfolger im Amt, Isaac Herzog. Der Bundespräsident nutzte auf der Reise zudem die Gelegenheit, sich mit der neuen Regierung auszutauschen. Dafür führte er Gespräche mit Premierminister Naftali Bennett und dem alternierenden Premierminister und Außenminister Yair Lapid.

Zur Würdigung der Entstehungsgeschichte Israels besuchten die beiden Staatsoberhäupter zusammen in Jerusalem das Grab von Theodor Herzl und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. In zwei Gesprächsrunden diskutierte der Bundespräsident außerdem über Zukunftsperspektiven der israelischen Gesellschaft sowie über die Herausforderungen des jüdisch-arabischen Zusammenlebens.

Während seines Aufenthalts in Israel verlieh der Bundespräsident den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an vier herausragende Persönlichkeiten, die sich mit ihren Leistungen um die deutsch-israelischen Beziehungen verdient gemacht haben: die Holocaust-Überlebende Regina Steinitz, den Schriftsteller David Grossman, die Künstlerin Michal Rovner und den ehemaligen Leiter der Gedenkstätte Yad Vashem, Avner Shalev.

Der letzte Tag des Besuchs war der vom Staatsgründer David Ben-Gurion beschworenen Zukunft Israels in der Wüste gewidmet. Beide Staatsoberhäupter reisten dafür in den Süden Israels, wo sie in Sde Boker ein Institut für Wüstenforschung und das Grab Ben-Gurions und dessen Frau Paula besuchten.

Kurzprogramm:

Mittwoch, 30. Juni

  • Ankunft in Tel Aviv
  • Tel Aviv-Jaffa, The Peres Center for Peace and Innovation
    Gesprächsrunde zu Zukunftsperspektiven der israelischen Gesellschaft
  • Ansprache bei der Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit anschließendem Empfang gegeben vom Bundespräsidenten

Donnerstag, 1. Juli

  • Jerusalem, Residenz des Präsidenten des Staates Israel

    Begrüßung mit militärischen Ehren durch Staatspräsident Reuven Rivlin

  • Pflanzen eines Baumes im Garten der Residenz
  • Gemeinsame Pressebegegnung
  • Gespräch mit Staatspräsident Rivlin
  • Nationalfriedhof auf dem Herzlberg

    Kranzniederlegung am Grab von Theodor Herzl

  • Gedenkstätte Yad Vashem

    Besuch der Fotoausstellung Flashes of Memory und des Shoah Legacy Campus sowie Kranzniederlegung in der Hall of Remembrance

  • Sitz des Premierministers

    Gespräch mit dem Premierminister des Staates Israel, Naftali Bennett

  • Delegationshotel

    Mittagessen mit dem designierten Präsidenten des Staates Israel, Isaac Herzog

  • Gespräch mit dem alternierenden Premierminister und Außenminister des Staates Israel, Yair Lapid
  • Residenz des Präsidenten des Staates Israel

    Staatsbankett zu Ehren des Bundespräsidenten gegeben vom Präsidenten des Staates Israel, Reuven Rivlin

Freitag, 2. Juli

  • Jerusalem, Deutsches Hospiz St. Charles Jerusalem

    Gespräch zu den Herausforderungen des jüdisch-arabischen Zusammenlebens

  • Flug nach Sde Boker
  • Ben-Gurion-Universität des Negev

    Besuch des Jacob-Blaustein-Instituts für Wüstenforschung und Rundgang über den Campus

  • Grabstätte von David und Paula Ben-Gurion

    Gemeinsamer Besuch des Grabes

  • Rückflug nach Berlin

Eine Delegation begleitete den Bundespräsidenten auf seiner Reise. Dazu zählten Michelle Müntefering (MdB), Staatsministerin, Auswärtiges Amt; Elisabeth Motschmann (MdB), Auswärtiger Ausschuss und Ausschuss für Kultur und Medien; Uwe Becker, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft; Hetty Berg, Direktorin des Jüdischen Museums Berlin; Omri Boehm, Philosoph und Autor; Daniel Donskoy, Schauspieler und Musiker; Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank; Tamara Or, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum; Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland; Friede Springer, Vorstandsvorsitzende der Friede Springer Stiftung, und Ruth Ur, Direktorin des Yad-Vashem-Büros Berlin.