Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 25. November in Berlin die Naturwissenschaftler Peter Kürz, Michael Kösters und Sergiy Yulin für ihr Projekt EUV-Lithographie – neues Licht für das digitale Zeitalter
mit dem Deutschen Zukunftspreis 2020 ausgezeichnet, dem Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation.
Das Team leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung einer Technologie, mit der sich mikroelektronische Bauteile mit äußerst feinen Strukturen fertigen lassen. Durch die Nutzung von Licht im extremen Ultraviolett (EUV) haben die Wissenschaftler die in der Chipfertigung etablierte Methode der optischen Lithographie auf eine neue Stufe gebracht. Damit lassen sich Mikrochips herstellen, die besonders leistungsfähig, energieeffizient und kostengünstig sind. Die Mikrochips dieser neuen Generation werden von den führenden Herstellern von Smartphones und Halbleiterprodukten bereits eingesetzt. Es ist absehbar, dass sich ihre Anwendung in den Bereichen der Informationstechnik als Standard etablieren wird.
Dr. rer. nat. Peter Kürz ist Vice President Geschäftsbereich EUV High-NA bei ZEISS Semiconductor Manufacturing Technology in Oberkochen, Dr. rer. nat. Michael Kösters Gruppenleiter bei TRUMPF Lasersystems for Semiconductor Manufacturing in Ditzingen und Dr. rer. nat. Sergiy Yulin ist Senior Principal Scientist am Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena.
Der Bundespräsident würdigt mit dem Deutschen Zukunftspreis herausragende Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Wesentlich für die Entscheidung der Jury sind der wissenschaftlich-technische Innovationsgrad sowie das Potenzial, diese Leistung in zukunftsfähige Arbeitsplätze umzusetzen. Bereits seit 1997 vergibt der jeweils amtierende Bundespräsident den mit 250.000 Euro dotierten Preis.
Vor der Preisverleihung sagte der Bundespräsident: Die beim Zukunftspreis vorgestellten Projekte belegen, welch herausragende Innovationskraft in Deutschland steckt. Im vergangenen Jahr haben Staat und Unternehmen so viel Geld wie noch nie in Forschung und Entwicklung investiert: insgesamt 110 Milliarden Euro. In der rasanten Impfstoffentwicklung gegen das Coronavirus sind auch mehrere deutsche Unternehmen in der ersten Liga vertreten. Sie lassen uns und die Welt im Kampf gegen die Pandemie hoffen. Auf diese Leistungen in Forschung und Entwicklung können wir sehr stolz sein. Gleichzeitig müssen Wirtschaft und Staat weiter darin investieren, Deutschland als leistungs- und wettbewerbsfähigen Forschungs- und Industriestandort zu stärken, z.B. in der Medizin- und Biotechnologie, der Pharmaforschung und der Entwicklung besserer Technologien für den Klimaschutz.
Ebenfalls für den Deutschen Zukunftspreis nominiert waren:
Prof. Dr. med. Andreas Raabe, Inselspital Bern, Universitätsklinik für Neurochirurgie, Bern, Schweiz, Dr.-Ing. Michelangelo Masini und Frank Seitzinger, MBA, Carl Zeiss Meditec AG, Oberkochen, für ihr Robotisches Visualisierungssystem – Effizienz für die Mikrochirurgie
sowie Dipl.-Ing Friedbert Scharfe, Franken Maxit Mauermörtel GmbH & Co., Kasendorf, Prof. Dr.-Ing. Thorsten Gerdes, Universität Bayreuth, Keylab Glastechnologie, Bayreuth, und Dr. rer. nat. Klaus Hintzer, Dyneon GmbH, Burgkirchen, mit ihrem Projekt Spritzbare Fassadendämmung mit Glass Bubbles – nachhaltige, energieeffiziente Isolation von Gebäuden
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte sie mit einer Urkunde und die Jury nahm sie in den Kreis der Besten
des Deutschen Zukunftspreises auf.
Weitere Informationen finden Sie unter www.deutscher-zukunftspreis.de.