9. Forum Bellevue: Testfall Corona – Wie geht es unserer Demokratie?

Schwerpunktthema: Bericht

29. Juni 2020

Der Bundespräsident hat am 29. Juni zur neunten Diskussionsveranstaltung in der Reihe "Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie" eingeladen. Gemeinsam mit seinen Gästen Herta Müller, Rainer Forst und Daniel Ziblatt fragte er danach, vor welche Herausforderungen die Corona-Pandemie die Demokratie stellt und wie es gelingen kann, die Entwicklungen für eine Stärkung der Demokratie zu nutzen.


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat – in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung – am Montag, den 29. Juni zu einer weiteren Veranstaltung in der Reihe Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie ins Schloss Bellevue eingeladen.

Die neunte Veranstaltung in der Reihe Forum Bellevue widmete sich dem Thema Testfall Corona – Wie geht es unserer Demokratie?. Gemeinsam mit seinen Gästen ging der Bundespräsident der Frage nach, vor welche Herausforderungen die Corona-Pandemie die Demokratie in Deutschland im Besonderen und die Demokratie im Allgemeinen stellt und wie es gelingen kann, die Entwicklungen für eine Stärkung der Demokratie zu nutzen.

Der Bundespräsident diskutierte darüber mit Herta Müller (Autorin und Literaturnobelpreisträgerin), Rainer Forst (Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main) und Daniel Ziblatt (Eaton Professor of the Science of Government an der Harvard University).

Der Bundespräsident hatte sich entschieden, sein Dialogformat trotz der einschränkenden Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie fortzusetzen. Anders als sonst konnte er das Forum Bellevue nicht für ein größeres Publikum vor Ort öffnen. Um die Podiumsdiskussion dennoch um andere Facetten zu ergänzen, lud der Bundespräsident weitere Gäste als zusätzliche Diskussionsteilnehmer ein. Neben Elke Büdenbender brachten Marylyn Addo (Professorin für Emerging Infections und Leiterin der Sektion Infektiologie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf), Heinz Bude (Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel), Anna-Bettina Kaiser (Professorin für Öffentliches Recht und Grundlagen des Rechts an der Humboldt-Universität zu Berlin) und Elisabeth von Thadden (Journalistin, Literaturwissenschaftlerin und Sachbuchautorin) ihre Perspektiven auf die Corona-Krise ein.

Der Bundespräsident und seine Gäste widmeten sich der Frage, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf den Zustand unserer Demokratie hat und welche Schlussfolgerungen für die Zukunft daraus zu ziehen sind. Auf welche Weise bewährt sich die Demokratie in der Corona-Pandemie – in Deutschland und anderswo? Wie kann sie beispielsweise den möglichen sozialen Verwerfungen bereits jetzt entgegensteuern? Wie kann sie zu gelebter Solidarität und Erneuerung beitragen? Was können und sollten wir lernen – auch über die demokratische Bedeutung des öffentlichen Raums? Und: Wie unterscheiden sich die Diskurse innerhalb der Europäischen Union und international? Schließlich: Hat die Krise einen Prozess der Selbstvergewisserung unserer liberalen Lebensweise, unserer Demokratie selbst angestoßen? Liegt in der aktuellen Situation die Chance der Revitalisierung von Demokratie und des Vertrauens in die Demokratie?

Die Veranstaltung wurde als Livestream übertragen. Hier finden Sie den vollständigen Videomitschnitt.