Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender haben vom 13. bis 16. Februar die Republik Ecuador besucht. Es war die erste Reise des Bundespräsidenten nach Lateinamerika und sollte den Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika einen neuen Impuls geben – politisch, kulturell und wirtschaftlich. Der Bundespräsident möchte den demokratischen Aufbruch Ecuadors würdigen. Gegen einen globalen Trend entscheidet sich Ecuador für einen Weg der Öffnung. Deutschland schätzt diesen mutigen Schritt und ist Ecuadors Partner.
Anlass des Besuchs war der 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt und die Schirmherrschaft des Bundespräsidenten über die "Humboldt Saison". Humboldts wissenschaftliches, ökologisches und zivilisatorisches Erbe ist modern und Auftrag für die ganze Menschheit. Es verbindet Deutschland eng mit Ecuador und mit der Republik Kolumbien, wo der Bundespräsident sich vom 11. bis 13. Februar aufhielt. Beide Länder verdienen Anerkennung für ihre Bemühungen um den Umweltschutz und den Erhalt der Arten.
In der ecuadorianischen Hauptstadt Quito traf der Bundespräsident mit Präsident Lenín Voltaire Moreno Garcés zu politischen Gesprächen zusammen und besuchte eine Hilfseinrichtung für Flüchtlinge aus Venezuela. Anlässlich der Eröffnung der "Humboldt Saison" hielt er eine Rede an der Päpstlichen Katholischen Universität von Ecuador und lud zum anschließenden Empfang. Er reiste auf Humboldts Spuren an dessen frühere Wirkungsstätten im Umland von Quito, darunter an den Vulkan Antisana, wo er auch mit Vertreterinnen und Vertretern indigener Gruppen zusammentraf.
Zudem besuchte der Bundespräsident die Galapagosinseln, wo der Evolutionsbiologe Charles Darwin forschte – inspiriert durch die Werke Alexander von Humboldts. Die Inseln sind ein unwiederbringliches Naturerbe, das Ecuador für die Menschheit bewahren hilft. Der Bundespräsident erhielt einen Eindruck von der einzigartigen Flora und Fauna des Archipels, sprach mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Charles-Darwin Forschungsstation über die Herausforderungen des Natur- und Artenschutzes und informierte sich über die Folgen von Plastikmüll in den Weltmeeren.
In Guayaquil, der größten Stadt und dem Wirtschaftszentrum des Landes, traf der Bundespräsident zum Abschluss seiner Reise mit örtlichen Regierungs- sowie Vertreterinnen und Vertretern des gesellschaftlichen Lebens zusammen. Der letzte Besuch eines Bundespräsidenten in Ecuador liegt 26 Jahre zurück.
Eine Delegation aus Alexander von Humboldt-Experten begleitete den Bundespräsidenten. Dazu zählten unter anderem die Humboldt-Biographin Andrea Wulf, Forscher der Bereiche Klima und Artenvielfalt wie Sarah Darwin, die Ururenkelin von Charles Darwin, sowie Wissenschaftsvermittler und Vertreter deutscher Humboldt-Institutionen. Mit einer Gruppe von Preisträgerinnen und Preisträgern von "Jugend forscht" beleuchtete der Bundespräsident insbesondere das Thema Plastikmüll in den Weltmeeren.
Kurzprogramm:
Mittwoch, 13. Februar
- Ankunft in Quito/Ecuador
- Gedenken am Denkmal der Helden der Unabhängigkeit
- Palacio de Carondelet
Begrüßung durch den Präsidenten der Republik Ecuador, Lenín Voltaire Moreno Garcés - Gespräch und Verleihung des Nationalen Verdienstordens an den Bundespräsidenten, anschließend gemeinsame Begegnung mit der Presse
- Kirche La Compañia de Jesús
Übergabe der Stadtschlüssel an den Bundespräsidenten durch den Bürgermeister von Quito, Mauricio Rodas - Besuch der Flüchtlingsherberge San Juan de Dios
- Päpstliche Katholische Universität von Ecuador
Rede des Bundespräsidenten bei der feierlichen Eröffnung der Humboldt Saison zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt
Donnerstag, 14. Februar
- Flug nach Baltra
- Vorstellung des Projekts Galapagos Verde 2050 durch Vertreterinnen und Vertreter der Charles Darwin-Forschungsstation
- Geführter Rundgang über die Insel Seymour Norte
- Insel Santa Cruz
Besichtigung des Kraters Los Gemelos
Besichtigung von Riesenschildkröten auf der Rancho El Manzanillo - Besichtigung der Schildkrötenaufzuchtstation
Gang zum angrenzenden Strand mit Erläuterungen zur Problematik von angeschwemmtem Plastikmüll
Besichtigung der Charles Darwin-Forschungsstation, anschließend Gespräch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Forschungsstation und Vorstellung aktueller Forschungsprojekte - Rückflug nach Quito
Freitag, 15. Februar
- Naturschutzgebiet Antisana
Beobachtung von Kondoren und Besichtigung der Alexander-von-Humboldt-Hütte und historische Erläuterungen zur Reise von Alexander von Humboldt - Besichtigung einer Ausstellung zu Alexander von Humboldt und seinen Erkenntnissen zum heutigen Umwelt-, Klima- und Biodiversitätsschutz
- Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern indigener Gruppen
- Quito
Besuch der Deutschen Schule Quito und Begegnung mit Schülerinnen und Schülern - Flug nach Berlin