Elke Büdenbender hat am 12. Mai an einem Benefizkonzert zum 50-jährigen Jubiläum der UNICEF-Arbeitsgruppe Siegen teilgenommen.
Ansprache von Elke Büdenbender:
Änderungen vorbehalten. Es gilt das gesprochene Wort.
Das Benefiz-Konzert, dem wir heute lauschen dürfen, steht unter dem Motto Vom Wasser haben wir’s gelernt
.
Wasser ist nicht nur eine wertvolle Ressource, es ist überlebenswichtig. Sauberes Wasser, Toiletten und gute Hygienepraktiken sind essentiell für das Überleben und die Entwicklung von Kindern. Denn: verseuchtes Wasser und mangelnde Hygiene sind die Ursache vieler Krankheiten, die vor allem für Kinder lebensbedrohlich sind. Doch trotz einiger Fortschritte haben nach neusten Schätzungen über 2,1 Milliarden Menschen weltweit keine reguläre Versorgung mit sauberem Wasser. Rund 4,3 Milliarden verfügen über keine vernünftigen Latrinen oder Toiletten. Viele dieser Menschen müssen ihre Notdurft im Freien verrichten.
Sauberes Trinkwasser und Hygiene tragen aber nicht nur dazu bei, Krankheiten zu vermeiden. Sie können das gesamte Leben verbessern. So kann zum Beispiel ein Brunnen in der Nähe des Hauses dazu beitragen, dass viel Zeit des Tages gespart werden kann. Da es noch immer vor allem Frauen und Mädchen sind, die täglich viele Kilometer bis zur nächstgelegenen Wasserstelle laufen müssen, sparen gerade sie viel Zeit – und natürlich auch Kraft. Zeit und Kraft, die sie stattdessen für sich, für die Kinder oder für Erwerbsarbeit nutzen können. Und die Kinder haben mehr Zeit zum Lernen und – genauso wichtig! – zum Spielen.
Deshalb ist die Arbeit, die UNICEF hier leistet, so wertvoll. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UN-Kinderhilfswerkes bauen Brunnen und reparieren Wasserleitungen. In Kriegs- und Katastrophengebieten arbeiten sie tagein, tagaus, um sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen bereitzustellen. Helfer-Teams installieren Wassersysteme, transportieren sauberes Wasser in Flüchtlingscamps, errichten Latrinen und schulen Familien in grundlegenden Hygienepraktiken.
Als ich im vergangenen Jahr eine informelle Siedlung im Bekaa-Tal im Libanon besuchte, habe ich davon einen guten Eindruck bekommen. Hier unterstützt UNICEF die Flüchtlinge mit Wasser sowie sanitären Einrichtungen und kümmert sich um funktionierende Abwasseranlagen. Gleichzeitig unterstützt UNICEF aber auch libanesische Kommunen, in denen viele der Flüchtlinge ebenfalls in so genannten Host Communities
Zuflucht gefunden haben, mit einem Ausbau der Wasserversorgung, da Wasser insgesamt ein knappes Gut im Land darstellt.
Die Wasserversorgung in Dörfern und städtischen Elendsvierteln lässt sich mit einfachen Mitteln verbessern, zum Beispiel durch die Installation von Handpumpen, das Bohren von Brunnen und das Anlegen von Wasserreservoirs. UNICEF unterstützt auch den Bau von Latrinen und Abwasserkanälen, weil dies eine grundlegende Voraussetzung für hygienische Lebensbedingungen ist. Die betroffenen Familien werden am Bau der Wasserleitungen, Latrinen und der Kanalisation beteiligt und in der Wartung der Anlagen geschult. Es kostet nicht viel, Wasser mit einer einfachen Handpumpe ans Tageslicht zu bringen.
Ich freue mich sehr, dass Sie, liebe UNICEF-Engagierte, der Chor Klangfarben Grävenwiesbach und das Bläserensemble Brothers in Brass dieses wichtige Thema in den Mittelpunkt des Abends rücken. Im Anschluss an das Konzert haben wir alle die Möglichkeit, die UNICEF-Ausstellung Wasser wirkt
im Gemeindehaus der Kirche bei einem Empfang ansehen zu können.
Dabei wird in Siegen das Thema Wasser auch ganz lokal umgesetzt. Zum Beispiel haben Schulkinder über 1000 Trinkbecher gefaltet, um bei Schülerläufen Leitungswasser zu trinken. Denn Wasser braucht wirklich jedes Kind.
Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihr Engagement in Siegen und für die Unterstützung von Kindern auf der ganzen Welt.
Herzlichen Dank für die Einladung, verehrte Frau Gruß. Ich freue mich nun auf das Konzert und wünsche Ihnen allen weiterhin viel Erfolg bei Ihrem Engagement für UNICEF und damit die Kinder dieser Welt.