Kulturabend der Group of Spouses of the Arab Ambassadors in Berlin

Schwerpunktthema: Bericht

8. April 2019

Elke Büdenbender hat am 8. April als Ehrengast an einer Kulturveranstaltung der Group of Spouses of the Arab Ambassadors in Berlin teilgenommen. Im Mittelpunkt stand ein Konzert des irakischen Oud-Spielers Naseer Shamma mit seinem internationalen Ensemble.

Die Group of Spouses of the Arab Ambassadors in Berlin organisiert kulturelle Veranstaltungen, die uns die arabische Musik und Kultur näherbringen sollen, und bemüht sich darum, die Rolle der Frau in der arabischen Welt in Deutschland zu beleuchten und hervorzuheben.

Die Mitglieder der Group of Spouses of the Arab Ambassadors in Berlin mit Elke Büdenbender (Mitte) bei der Kulturveranstaltung im Hotel Adlon

Elke Büdenbender hat am 8. April als Ehrengast an einer Kulturveranstaltung der Group of Spouses of the Arab Ambassadors in Berlin teilgenommen. Im Mittelpunkt stand das Konzert des irakischen Oud-Spielers Naseer Shamma mit seinem internationalen Ensemble.

Die Group of Spouses of the Arab Ambassadors in Berlin organisiert kulturelle Veranstaltungen, die uns die arabische Musik und Kultur näherbringen sollen, und bemüht sich darum, die Rolle der Frau in der arabischen Welt in Deutschland zu beleuchten und hervorzuheben.

Ansprache von Elke Büdenbender:

Änderungen vorbehalten. Es gilt das gesprochene Wort.

Poetry and beauty are always making peace. When you read something beautiful you find coexistence; it breaks walls down. Diesem Zitat des palästinensischen Dichters Mahmoud Darwish kann ich mich nur anschließen und möchte hinzufügen: Das gilt auch für die Musik.

Deshalb freue ich mich sehr, heute Abend hier zu sein und arabische Musik kennenlernen zu dürfen. Für die Einladung danke ich der Group of Spouses of the Arab Ambassadors von Herzen.

Kennengelernt haben wir uns, liebe Frau Abdelsallam, im vergangenen Jahr am Internationalen Frauentag. Damals luden Sie gemeinsam mit der Group of Spouses of the African Ambassadors zu einer Veranstaltung zum Thema Violence Against Women in Conflict Zones, bei der Esther Mujawayo von ihren eigenen Gewalterfahrungen in ihrer Heimat Ruanda berichtete.

Es hat mich sehr beeindruckt, dass Sie und Ihr Gatte Ihre Botschaft geöffnet haben, um dort über das wirklich wichtige Thema der Gewalt gegen Frauen zu sprechen. Das kann man gar nicht oft genug tun. Denn nach wie vor sind es vor allem Mädchen und Frauen, die in Krisengebieten von Diskriminierung und Gewalt betroffen sind.

Um dieser Diskriminierung und Gewalt vorzubeugen, müssen wir dafür Sorge tragen, dass Frauen die gleichen Rechte zugesprochen werden wie Männern, und zwar überall auf der Welt.

Die Group of Spouses of the Arab Ambassadors leistet in dieser Hinsicht Wertvolles. Mit ihren derzeit elf aktiven Mitgliedern bemüht sich die Gruppe darum, die Rolle der Frau in der arabischen Welt in Deutschland zu beleuchten und hervorzuheben, was bisher erreicht wurde.

Die Verwirklichung echter Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich weit. Deshalb ist es wichtig, dass wir immer wieder darüber sprechen, uns vergewissern, was wir schon geschafft haben, und darüber nachdenken, was noch zu tun ist. Das sollte innerhalb eines Landes geschehen – auch bei uns ist noch viel zu tun –, aber noch viel wichtiger: auch über Landesgrenzen hinweg – ja, auch über die Grenzen verschiedener Kulturbereiche hinweg. Das ist es, was uns einander näher bringt.

Dieser Austausch sollte nicht nur das Thema Gleichberechtigung von Frauen und Männern betreffen, sondern alle Aspekte des täglichen Lebens. Wenn wir uns einen Blick in andere Kulturen ermöglichen und uns erlauben, Einblicke in andere Lebensweisen zu nehmen, diese zu verstehen und so auch andere Lebensweisen zu akzeptieren – oder wenn man sie kritisieren möchte, so tut man dies doch wenigstens auf der Grundlage von Kenntnissen der anderen Seite.

Musik ist dabei ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis anderer Kulturen. Zum einen transportiert sie das Lebensgefühl eines Landes oder eines Kulturkreises und gewährt so wertvolle Einblicke in diese. Zum anderen aber ist sie auch ein sehr wertvolles verbindendes Element. Durch die Musik können Brücken gebaut werden. Auch wenn es zu bestimmten Themen Differenzen zwischen zwei Kulturen gibt, so können Menschen verschiedener Nationen, Religionen und Kulturen über die Musik zueinander finden.

In Jerusalem besuchte ich im ersten Amtsjahr meines Mannes den YMCA Jerusalem Youth Chorus, der palästinensische und israelische Kinder und Jugendliche zum gemeinsamen Singen mehrmals in der Woche vereint. Hier können sie einfach nur Kind oder Jugendliche/r sein und dabei auch Vorurteile über die jeweils andere Seite abbauen. Für mich ist das wirklich ein ganz großartiges Beispiel dafür, wie Toleranz gegenüber Menschen anderer Nationen, Religionen und Kulturen von klein auf gelernt und Normalität werden kann!

Auch kann Musik helfen, die Aufmerksamkeit auf Missstände zu lenken und Geld für gute Zwecke zu sammeln. Der Künstler, den wir gleich hören werden, tut dies schon sehr lange. Naseer Shamma setzt sich für Frieden in der Welt ein, unterstützt bedürftige Kinder in Indien und hilft dabei, zahlreiche Plätze in der Hauptstadt seiner Heimat Irak – in Bagdad – wieder aufzubauen. Über seine Musik – er ist ein Meister auf seinem Instrument, der Oud – sammelt er Geld für viele weitere humanitäre Projekte. Für seine humanitäre Arbeit hat er – zurecht, wie ich finde – schon zahlreiche Auszeichnungen bekommen.

Sein Ensemble selbst verbindet verschiedene Nationen – es setzt sich aus ägyptischen und syrischen Musikern sowie einer deutschen Musikerin zusammen.

Die Musik steht natürlich für sich selbst, wird aber auch zu einem Türöffner. Und deshalb sind Abende wie diese sehr wichtig. In unserem Fall bringen sie uns die Musik der arabischen Welt näher, und sie öffnet uns für die Gespräche über Kulturen hinweg im Anschluss.

Deshalb gilt mein großer Dank der Group of Spouses of the Arab Ambsassadors – und hier allen voran ihrer Präsidentin, Frau Naglaa Abdelsallam –, die uns diese Möglichkeit des völkerverbindenden Diskurses nicht nur heute Abend ermöglicht, sondern sehr oft durch verschiedenste kulturelle Veranstaltungen in ihren Botschaften und Residenzen.

Ich bin nun sehr gespannt auf Naseer Shamma und sein internationales Ensemble und freue mich auf angeregte und unseren nicht nur kulturellen Horizont erweiternde Gespräche im Anschluss.

Vielen Dank.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier