Verleihung des 1. Deutschen Kita-Preises 2018

Schwerpunktthema: Bericht

2. Mai 2018

Elke Büdenbender hat am 2. Mai bei der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2018 in Berlin eine Ansprache gehalten: "Wir zeigen mit dem Deutschen Kita-Preis, dass sich hunderttausende Menschen in Deutschland in Kitas und lokalen Bündnissen für ein bestmögliches Aufwachsen von Kindern einsetzen."


Elke Büdenbender hat am 2. Mai an der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2018 in Berlin teilgenommen.

Als Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung übergab Elke Büdenbender gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey den Deutschen Kita-Preis 2018 an die Preisträger. In der Kategorie Kita des Jahres belegte das Maintaler Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße aus Hessen den ersten Platz. Der erste Preis in der Kategorie Lokale Bündnisse für frühe Bildung ging an das Quartiersbildungszentrum Blockdiek aus Bremen.

Der in diesem Jahr erstmals verliehene Deutsche Kita-Preis schafft mehr Aufmerksamkeit für die Relevanz einer hochwertigen und gemeinsam verantworteten frühen Bildung sowie für den hohen Anspruch des Berufsfeldes der pädagogischen Fachkräfte.

Ansprache von Elke Büdenbender:

Änderungen vorbehalten. Es gilt das gesprochene Wort.

Ich freue mich sehr, dass ich heute bei der ersten Preisverleihung des Deutschen Kita-Preises dabei sein darf.

Kita ist gleichwertig zu Schule, sagt Dr. Christa Preissing, Direktorin des Berliner Kita-Instituts für Qualitätsentwicklung. Ein Satz, der sich – wenn man die letzten Jahre anschaut – mehr und mehr selbstverständlich erscheint, der aber zur Umsetzung noch viel Unterstützung braucht. Der Kita-Preis, den wir heute erstmals verleihen, ist ein wichtiger Beitrag dafür, dem Gedanken, dass die Arbeit in den Kitas nicht nur Betreuung, sondern auch Bildung und Erziehung ist, zur alltäglichen Durchsetzungskraft zu verhelfen.

Bildung beginnt mit dem Start in das Leben. Und jedes Kind hat das Recht darauf, von Anfang an geliebt, geschützt und gefördert aufzuwachsen. Dafür setze ich mich als Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ein.

Kitas leisten dafür einen wesentlichen Beitrag. Und dafür möchte ich Ihnen, den Finalisten, die heute Abend auch stellvertretend für hervorragende Arbeit in 56.000 Kitas in Deutschland stehen, danken. Und natürlich gratuliere ich Ihnen im Saal von ganzem Herzen dazu, dass Sie es ins Finale geschafft haben. Das ist eine großartige Leistung!

Als das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend den Deutschen Kita-Preis gemeinsam mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ausgeschrieben hatte, haben sich über 1.400 Kitas und lokale Bündnisse für frühe Bildung beworben. 50.000 Menschen haben online für ihre Kita des Jahres gestimmt. Dieses große Interesse hat uns überwältigt, zeigt aber auch, dass dieser Preis zur rechten Zeit ins Leben gerufen wurde, und den Nerv der Zeit und das Bedürfnis der Menschen in unserem Land trifft.

Heute sind hier 20 Kitas und Bündnisse anwesend, die sich in einem mehrmonatigen Auswahlprozess gegen ihre Mitbewerber durchgesetzt haben, von denen viele ebenfalls hervorragende Arbeit leisten.

Wir haben jeden der hier anwesenden Finalisten in einem kurzen Film portraitiert. Und es gab während der Dreharbeiten noch viel mehr ganz wunderbare kleine Begegnungen, die man noch hätte festhalten wollen. Zum Beispiel den Satz eines kleinen Jungen: Meine Kita ist die allerbeste Kita der ganzen Welt!

Egal wie es heute Abend ausgehen wird: Sie alle gehören zu den großartigsten Kitas dieses Landes und zu den Gewinnern. Aber auch wir, die den Kita-Preis ins Leben gerufen haben, haben viel gewonnen, und viel gelernt: über das fantastische Engagement aller Akteure und darüber, wie wichtig Aufmerksamkeit und Anerkennung sind.

Der Deutsche Kita-Preis zeigt: Qualität hat viele Gesichter, ist bunt, verändert sich jeden Tag weiter. Überall im Raum sehen Sie das frische farbenfrohe Symbol dieses Preises, das diese lebendige Vielfalt ausdrückt, denn das Engagement für fundierte frühe Bildung, Betreuung und Erziehung in der Bundesrepublik ist groß und breit gefächert: So unterschiedlich wie die Regionen, die Städte, die Dörfer und die Menschen unseres Landes sind, so verschieden sind auch die Kontexte, in denen ausgezeichnete Kindertagesbetreuung entsteht.

Wir sind stolz, Ihnen heute Abend einige dieser vielen verschiedenen Gesichter präsentieren zu können, die dieses Engagement in unserem Land hat. Unsere Finalisten machen deutlich, dass gelungene Konzepte hierfür nicht auf dem Reißbrett entstehen können: Sie sind immer eine Antwort von Fachkräften und ihren Verbündeten auf spezifische Besonderheiten, Chancen und Herausforderungen vor Ort und auf die wechselnden Bedürfnisse, Ideen und Interessen der Kinder.

Wir zeigen mit dem Deutschen Kita-Preis, dass sich hunderttausende Menschen in Deutschland in Kitas und lokalen Bündnissen für ein bestmögliches Aufwachsen von Kindern einsetzen. Wer könnte unseren Respekt mehr verdienen? Auch dafür gibt es unsere neue Auszeichnung: Um zu demonstrieren, was Kita-Fachkräfte und diejenigen, die sie bei ihrer Arbeit unterstützen, alles leisten – und um unsere Begeisterung dafür mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Denn gute Qualität in Kitas wird zum einen durch die tägliche Praxis von Fachkräften in Kitas bestimmt. Zum anderen ist sie aber auch das Ergebnis eines verantwortungsvollen Zusammenwirkens von Trägern, kommunalen Akteuren und weiteren Einrichtungen. Deshalb vergeben wir den Deutschen Kita-Preis in zwei Kategorien:

In der Kategorie Kita des Jahres zeichnen wir vorbildliche Kita-Arbeit für Kinder und Familien aus.

In der Kategorie Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres zeichnen wir Zusammenschlüsse von Akteuren aus, die die Arbeit in Kitas unmittelbar unterstützen und Kinder in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen.

Bei der Bestimmung der Preisträger kam es uns vor allem auf gute Prozesse an und nicht ausschließlich auf gute Ergebnisse. Denn wie so oft ist auch bei der Qualitätsentwicklung schon der Weg ein großer Schritt in Richtung Ziel.

Dass wir die Idee des Kita-Preises gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in die Tat umsetzen konnten, haben wir auch dem Mut und dem Vertrauen des Ministeriums in unsere Arbeit zu verdanken. Dafür möchte ich mich im Namen der gesamten Deutschen Kinder- und Jugendstiftung bedanken. Vielen Dank an Sie, sehr geehrte Ministerin Giffey, an die Abteilung Kinder und Jugend mit ihrer Abteilungsleiterin Bettina Bundszus und insbesondere großen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Referats 513 Ausbau und Qualität der Kindertagesbetreuung, die sich mit hohem persönlichen Engagement für diesen Preis stark gemacht haben.

Wir zeichnen heute übrigens nicht nur Bündnisse aus – auch der Kita-Preis selbst wird von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen. Der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung initiierte Preis wird unterstützt von der Heinz und Heide Dürr Stiftung, der Karg-Stiftung, Porsche und dem Didacta-Verband, aber auch von Gruner & Jahr und dem Fernsehsender KIKA. Ihnen allen gebührt großer Dank.

Und wir danken so vielen Multiplikatoren aus Praxis, Wissenschaft und Verwaltung, die von Anfang an bei der Erarbeitung dabei waren: Vielen Dank!

Und jetzt, liebe Finalisten, fiebere ich mit Ihnen den Preisübergaben entgegen. Sie alle machen tolle Arbeit! Und die besten Komplimente sind die Ihrer Kinder, wie das vom kleinen Marc, der über seine Kita sagt: Ich will hier eigentlich immer sein!

Ich freue mich auf einen wunderschönen Abend mit Ihnen! Vielen Dank.