Elke Büdenbender hat am 2. Juli beim „Willkommen im Fußball“-Cup offiziell die Schirmherrschaft über die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) von Daniela Schadt übernommen.
Frau Büdenbender informierte sich über die Arbeit der DKJS insgesamt und über das DKJS-Programm „Willkommen im Fußball“, das jungen Geflüchteten durch niedrigschwellige Angebote im Rahmen von lokalen Willkommensbündnissen den Zugang zu Sport ermöglicht. Hinter diesen Bündnissen steht die Kooperation eines Vereins der 1. oder 2. Bundesliga mit lokalen Bildungsträgern, bürgerschaftlichen Initiativen oder kommunalen Akteuren sowie Amateurvereinen. Das Programm unterstützt so die Integration und das gesellschaftliche Miteinander.
Bei einer Gesprächsrunde mit Frau Büdenbender berichteten Trainer und Spieler des Mainzer Bündnisses von ihren Erfahrungen bei der Umsetzung des Programmes. Anschließend erfolgte die offizielle Übergabe der Schirmherrschaft über die DKJS an Frau Büdenbender.
Ansprache von Elke Büdenbender:
Es gilt das gesprochene Wort.
Mit großer Freude übernehme ich heute – von Dir, liebe Daniela – die Schirmherrschaft über die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung. Es beeindruckt mich sehr, wie sich die DKJS dafür einsetzt, dass Kinder und Jugendliche ihre eigenen Potentiale und Talente entfalten können.
Auf das zu schauen, was Menschen können, und nicht darauf, was sie nicht können, ist enorm wichtig. Das gilt vor allem für Kinder und Jugendliche, die unter schwierigen sozialen Bedingungen aufwachsen. Das trifft aber natürlich auch auf diejenigen zu, denen ihre soziale Herkunft keine Steine in den Weg legt. Nur wenn wir den Blick auf unsere Stärken richten,
kann sich ein positives Selbstwertgefühl entwickeln. Und nur diejenigen Kinder und Jugendliche werden (Bildungs-)Erfolge haben, die sich selbst und ihrer Stärken bewusst sind. Diese werden am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Das Engagement der DKJS, allen Kindern – egal woher sie oder ihre Eltern kommen – eine gleichberechtigte Teilhabe und Bildungserfolg zu ermöglichen, schätze ich außerordentlich. Ich bin sehr froh, hierzu in den nächsten knapp fünf Jahren einen Beitrag leisten zu können.
Wie Sie vielleicht bereits gelesen oder gehört haben, liegt mir besonders der Lebensabschnitt am Herzen, der zwischen Schule und Beruf liegt. Ich meine damit die Zeit, in der ein junger Mensch die Möglichkeit hat, Weichen für sein künftiges Leben zu stellen. Das muss nicht endgültig sein und dieser Übergang ist mitunter nicht leicht. Ich finde, dass Jugendliche die Möglichkeit haben müssen, nach der Schule einen Weg einzuschlagen, der ihren eigenen Stärken und Interessen entspricht. Nur so kann man auf eben diesem Weg erfolgreich und – und das ist mindestens ebenso wichtig – glücklich sein. Dabei sollten die jungen Menschen, aber auch ihre Eltern, die Augen offen halten. Sie sollten genau auf sich bzw. ihr Kind schauen. Es gibt viele Wege, die zu einem erfüllten Leben führen. Das heißt, es muss nicht zwangsläufig beispielsweise auf ein Studium hinauslaufen. Ich möchte mich gar nicht gegen den Weg des Studiums nach dem Abitur aussprechen. Aber ich möchte darauf aufmerksam machen, dass dies nicht der Weg für jeden sein muss. Es gibt die Wege der beruflichen Aus- und Weiterbildung, die mindestens genau so wertvoll sind. Danach stehen weitere Wege offen! Ich habe selbst erst nach einer Berufsausbildung das Abitur gemacht und dann noch einmal studiert. Es hat mir nicht geschadet. Im Gegenteil.
Ich möchte diese wertvollen Erfahrungen nicht missen, viele meiner Schulkameradinnen und Schulkameraden sind in ihren Berufen sehr glücklich und erfolgreich geworden.
So freue ich mich, gemeinsam mit der DKJS für die Bildung und Teilhabe junger Menschen viel zu bewegen.
Wie passend, dass die Stiftung gerade in diesem Jahr den Schwerpunkt auf das Thema „Berufsschulen“ legt!
Zudem freue ich mich aber sehr, bereits heute einen direkten Einblick in die Arbeit der DKJS zu bekommen – und jetzt ein Teil davon zu sein.
Es ist eine wunderbare Idee, jungen geflüchteten Menschen über den Sport einen Anlaufpunkt zu gegeben. Diese haben – Ihr habt – sicherlich vieles erlebt und durchgemacht. Dazu müsst Ihr in einer neuen, noch fremden Umgebung und Kultur Fuß fassen. Ich denke, Sport ist ein sehr gutes Mittel für den Neuanfang. Wir alle wissen, wie verbindend das gemeinsame Sporttreiben sein kann. Nicht nur für Menschen unterschiedlicher Kulturen. Aber vor allem für Menschen, die geprägt sind durch verschiedene kulturelle Auffassungen und die wahrscheinlich auch – zumindest zunächst – unterschiedliche Sprachen sprechen, kann der Sport eine kostbare Möglichkeit sein, in den Kontakt zu treten und einander kennenzulernen.
Vorurteile können nur abgebaut werden, wenn wir einander kennenlernen und uns dem Anderen gegenüber öffnen. Nur so kann ein Miteinander und somit auch Integration funktionieren. Daraus erwachsen dann weitere Möglichkeiten – schulische Bildung, berufliche Ausbildung und darüber hinaus die Möglichkeit zu einer gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft. Dafür danke ich der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und allen an ihrem Programm „Willkommen im Fußball“-Beteiligten von ganzem Herzen. Sie leisten einen wundervollen Beitrag zur Integration und damit zu einer besseren Lebensqualität so vieler Menschen.
Vielen herzlichen Dank!