Ich bin überzeugt, dass eine soziale Pflichtzeit eine verbindende Erfahrung in einer Gesellschaft der verschiedenen Lebenswege ermöglicht.
Der Bundespräsident hat zu Beginn seiner zweiten Amtszeit die Idee eines verpflichtenden Dienstes an der Gesellschaft vorgestellt. Dieser könne in ganz unterschiedlichen Bereichen stattfinden, solle mindestens sechs Monate, aber nicht mehr als ein Jahr lang und zu jedem Zeitpunkt im Leben geleistet werden können. Jeder und jede sollte die Wahl haben.
Schon damals habe es viel Zustimmung für eine Zeit des Miteinanders, eine gleiche Pflicht für alle, einen Dienst für unsere Demokratie gegeben, sagte der Bundespräsident im März 2025 dem Magazin Stern: Ich begrüße es, dass immer mehr Vorschläge über die praktische Ausgestaltung einer Pflichtzeit gemacht werden.
In Deutschland gibt es Millionen von Menschen, die sich mit Verantwortung, Hilfsbereitschaft und Tatkraft freiwillig um andere Menschen kümmern. Den Engagierten fehlt jedoch oft der Nachwuchs. Eine Pflicht kann helfen, dass Menschen sich begegnen und dadurch eine verbindende Erfahrung schaffen. Von dieser Erfahrung profitieren alle Menschen in der Gesellschaft.
Die Pflichtzeit kann helfen, Menschen ins Gespräch zu bringen und die Demokratie zu stärken. Wenn Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven in Berührung kommen, sich mit anderen Standpunkten auseinandersetzen und sich in andere Menschen hineinversetzen, dann sind sie eher bereit, sich zu engagieren, zu debattieren, Kompromisse zu schließen und diese mitzutragen.