Nachdem sich der Deutsche Bundestag 1991 für den Umzug des Parlaments nach Berlin entschieden hatte, verlegte Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1994 den ersten Amtssitz des Staatsoberhauptes nach Berlin und sprach sich für einen Neubau des Bundespräsidialamts neben dem Schloss Bellevue aus.
Am 14. November 1996 wurde der Grundstein für das nur wenige Meter von Schloss Bellevue entfernte Bundespräsidialamt gelegt – entworfen von den Architekten Martin Gruber und Helmut Kleine-Kraneburg aus Frankfurt am Main. Nach zwei Jahren Bauzeit war das Amtsgebäude am 23. November 1998 offiziell bezugsfertig.
Heute arbeiten im Bundespräsidialamt ca. 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Büro des Bundespräsidenten befindet sich weiterhin in Schloss Bellevue.
Die Fassade des elliptischen Gebäudes besteht aus schwarzem Naturstein, in dem sich die umgebenden Bäume spiegeln. So fügt sich das Bundespräsidialamt unauffällig in die Naturlandschaft ein – ein Symbol für die "dienende" Rolle des Amtes im Verhältnis zum deutschen Staatsoberhaupt.
Im Gegensatz zur dunklen Außenfassade dominieren im Inneren des Gebäudes Licht und Helligkeit. Die Büros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen, auf drei Etagen verteilt, an den Außenwänden und sind über jeweils vier Brücken miteinander verbunden. Durch diese Anordnung kann an allen Arbeitsplätzen tagsüber ohne künstliches Licht gearbeitet werden.
Das Glasdach verstärkt die lichte Atmosphäre. In den Innenriegeln befinden sich mehrere Besprechungsräume und eine Bibliothek. In den äußeren Gängen sind 90 zweifarbige sogenannte "Majolika-Tafeln" an den Wänden zwischen den Türen angebracht. Die Farbelemente entsprechen den Bereichen in den Landschaftsgemälden des Künstlers Caspar David Friedrich, wo Himmel und Erde aufeinandertreffen und sich scheinbar berühren.
Ab voraussichtlich 2025 wird das Amtsgebäude saniert. Hier finden Sie Informationen zu den geplanten Baumaßnahmen