Bundespräsident Joachim Gauck hat am 7. März 2013 in Schloss Bellevue 33 Bürgerinnen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Anlass ist der Weltfrauentag. Der Bundespräsident würdigte damit beispielhaft das gesellschaftliche Engagement von Frauen und ihre herausragenden Leistungen etwa in der Kultur, der Wirtschaft und der Wissenschaft. Die Ordensträgerinnen sind im Alter zwischen 37 und 89 Jahren und stammen aus allen 16 Bundesländern.
Am Nachmittag empfing der Bundespräsident zudem Vertreterinnen der führenden Frauenverbände Deutschlands zu einem Gespräch. Dabei ließ er sich über Ideen und Wege informieren, wie sich die Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben abbauen lassen.
Folgende Bürgerinnen wurden ausgezeichnet:
Baden-Württemberg
Elfriede Zoller, Eislingen/Fils
Verdienstkreuz am Bande
Über 18 Jahre lang hat sich Elfriede Zoller im Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland (BeKD) e. V. engagiert. Gemeinsam mit dem BeKD e. V. beteiligte sie sich 1998 an der Gründung des Deutschen Pflegerates. Seither setzt sie sich dort als Ratsmitglied für eine stärkere Eigenständigkeit der professionellen Pflege und für die Einrichtung einer pflegerischen Selbstverwaltung ein. Im Rahmen ihres Ehrenamtes hat Elfriede Zoller im Jahr 2002 das Curriculum für die Weiterbildung Familien- Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (FGKiKP) initiiert und sich aktiv an dessen Umsetzung beteiligt. Dank ihres unermüdlichen Einsatzes hat sich der BeKD e. V. zu einer professionell arbeitenden Interessenvertretung entwickelt, und die „frühen Hilfen“ und der Kinderschutz konnten sich zu einem anerkannten Bereich der Kinderkrankenpflege etablieren.
Bayern
Margit Adamski, Neutraubling
Verdienstkreuz am Bande
Margit Adamski ist Gründungs- und Vorstandsmitglied sowie Schatzmeisterin des im Jahr 2000 gegründeten Vereins Zweites Leben e.V., der sich für Menschen einsetzt, die einen Schlaganfall oder eine Schädel-Hirn-Verletzung erlitten haben. Als selbst Betroffene betreut sie ehrenamtlich das Vereinsbüro, engagiert sich bei den vielen Aktionen des Vereins und hilft tatkräftig bei der Patientenbetreuung mit. Im Jahr 2008 wurde das Nachsorgezentrum Haus zweites Leben eröffnet. Als Schatzmeisterin des Vereins hat sie für den Neubau 1,6 Millionen Euro Spendengelder sorgsam verwaltet und mit ihrem Engagement zum guten Gelingen dieses Großprojektes beigetragen. Zusätzlich ist Margit Adamski ehrenamtlich im Seniorenbüro in Regensburg aktiv und bringt sich als Ausbilderin und Beraterin für Senioren ein, die den Umgang mit dem Computer erlernen wollen.
Elisabeth Maskos, Schweinfurt
Verdienstkreuz am Bande
Elisabeth Maskos vertritt als Landesvorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Bayern die Anliegen der 16 Ortsvereine in kirchlichen und politischen Gremien. Ausschließlich ehrenamtlich ist sie mit über 25 Stunden wöchentlich für den Orts- und den Landesverband tätig. Elisabeth Maskos leitet zwölf hauptberufliche und 91 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an und ist für die konkrete Umsetzung der sozialen Arbeit vor Ort zuständig, deren Zielgruppen Mädchen, Frauen, Kinder und Familien in unterschiedlichen Notlagen sind. Zusätzlich setzt sie sich für den Besuchsdienst für Demenzkranke im Leopoldina Krankenhaus in Schweinfurt ein. Elisabeth Maskos gelingt es, Menschen für die so wichtige Arbeit des Verbandes zu begeistern und sorgt dafür, dass sie in Schulungen gut auf ihren verantwortungsvollen Einsatz vorbereitet werden.
Berlin
Regine Bouédibéla-Barro
Verdienstkreuz am Bande
Regine Bouédibéla-Barro ist seit vielen Jahren als engagierte Mitfrau von Terres des Femmes für die Kooperation mit der Frauenorganisation Bangr Nooma in Burkina Faso verantwortlich, die sich vor Ort gegen weibliche Genitalverstümmelungen einsetzt. Seit vielen Jahren reist Regine Bouédibéla-Barro jährlich zur Projektevaluierung nach Burkina Faso, führt Aufklärungskampagnen durch und kümmert sich um die ärztliche Behandlung der betroffenen Frauen. Darüber hinaus engagiert sie sich für die Vernetzung von verschiedenen Hilfsorganisationen, um deren Arbeit zu koordinieren und zu optimieren. Zusätzlich bringt sich Regine Bouédibéla-Barro bei Alafia e.V. ein. Der Verein vermittelt Patenschaften für arme Kinder in Afrika. Mit den Patenschaften wird diesen Kindern der Zugang zu Schulbildung, Nahrung, Unterkunft und medizinischer Grundversorgung ermöglicht.
Professorin Bärbel Friedrich
Verdienstkreuz am Bande
Professorin Bärbel Friedrich ist ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Vizepräsidentin der Deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Ihre wegweisenden und international mit großer Aufmerksamkeit wahrgenommenen Forschungsergebnisse sind in über 200 Originalarbeiten publiziert worden. Parallel zu ihrer erfolgreichen Forschung hat Professorin Bärbel Friedrich nachhaltig bei der Organisation und Strukturierung der Wissenschaften gewirkt. Insbesondere hat sie sich für die Profilierung der Wissenschaften in den neuen Bundesländern eingesetzt. Seit 2008 ist Frau Professorin Friedrich wissenschaftliche Direktorin des Alfred Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald. Zuvor war sie bereits seit 2004 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Kollegs.
Marie-Catherine Freifrau Heereman von Zuydtwyck
Verdienstkreuz am Bande
Freifrau Heereman von Zuydtwyck engagiert sich seit 1982 mit großem Elan für den Malteser Hilfsdienst. Sie initiierte eine Behindertengruppe mit pflegenden Angehörigen, das Elternfrühstück für die Eltern herzkranker Kinder im Deutschen Herzzentrum Berlin und den Malteser Kinder- und Jugendhospizdienst. Auch begründete Freifrau Heeremann von Zuydtwyck das Malteser Familienzentrum Manna in Berlin Neukölln mit. 1998 übernahm sie als Lourdes-Kommissarin die Leitung aller bundesweit durchgeführten Lourdeszüge, mit denen Menschen mit Behinderung für eine Woche in den Marienwallfahrtsort Lourdes in den französischen Pyrenäen fahren. Zusätzlich ist sie Schatzmeisterin des Fördervereins In Via und seit 2009 außerdem ehrenamtliche Diözesanoberin des Malteser Hilfsdienstes in der Erzdiözese Berlin.
Nele Hertling
Verdienstkreuz 1. Klasse
Die Gründerin und ehemalige Direktorin des Hebbel-Theaters setzt sich mit hohem Kunstverstand und ihrem Gespür für Neues seit Jahrzehnten national und international erfolgreich für Kunst und Kultur ein. Mit Beharrlichkeit, Geschick und international gut vernetzt, ermöglicht Nele Hertling der zeitgenössischen Kunst immer wieder neue Entfaltungsmöglichkeiten. Ihr hoher Sachverstand macht sie zu einer gefragten Ratgeberin, die sich in zahlreichen Gremien und Netzwerken engagiert: Von 1993 bis 2000 war sie Mitglied, von 2001 bis 2009 Präsidentin des Deutsch-Französischen Kulturrats. Im Jahr 1998 wurde Nele Hertling als Mitglied in die Akademie der Künste Berlin gewählt, seit 2006 ist sie dort Vizepräsidentin und nimmt erheblichen Einfluss auf den Kulturbetrieb. Seit Januar 2013 ist sie außerdem Mitglied im Beirat der Einstein-Stiftung.
Nina Hoss
Verdienstkreuz am Bande
Die erfolgreiche deutsche Schauspielerin wurde für ihr künstlerisches Schaffen bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold, dem Deutschen Filmpreis und dem Silbernen Bären. Nina Hoss nutzt ihre Popularität dazu, verschiedenen sozialen Projekten die verdiente Aufmerksamkeit zu verschaffen. Sie unterstützt die Aktion Deine Stimme gegen Armut und kämpft als Terre-des-Femmes-Botschafterin gegen weibliche Genitalverstümmelung. Außerdem engagiert sie sich für den Schutz des Regenwaldes. Mit dem von ihr gegründeten Verein tesouroVerde – Hilfe für Amazonien e. V. macht Nina Hoss auf die illegale Abholzung des Regenwalds in der brasilianischen Amazonasregion aufmerksam und setzt sich für die Unterstützung der einheimischen Ka’apor-Indianer ein.
Regina-Maria Kalthegener
Verdienstkreuz am Bande
Seit über 25 Jahren setzt sich die Juristin mit besonderem Engagement für Frauenrechte und gegen frauenspezifische Gewalt ein. Im Jahr 1991 gründete Regina-Maria Kalthegener die Bonner Städtegruppe von Terre des Femmes e. V. Seit über 20 Jahren unterstützt sie den Verein ehrenamtlich in der bundespolitischen Interessenvertretung, nimmt politische Gesprächstermine wahr, gibt in Fachgesprächen und Anhörungen Interviews und Stellungnahmen ab und vertritt Terre des Femmes in verschiedenen Fachgremien. Unter anderem engagiert sich Regina-Maria Kalthegener im Plenum des Forums Menschenrechte, ist Sprecherin der AG Frauenrechte und arbeitete am Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung mit. Zusätzlich engagiert sie sich im Deutschen Juristinnenbund, beim Weißen Ring und im Politischen Arbeitskreis Schulen e. V.
Monika Schulz-Strelow
Verdienstkreuz am Bande
Die Geschäftsführerin des privaten Unternehmens b-international group ist seit 2006 Präsidentin des von ihr mitgegründeten Vereins Frauen in die Aufsichtsräte e. V. (FidAr). Der Verein setzt sich für die nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in deutschen Aufsichtsräten ein. Mit dem Women-on-Board-Index erstellt der Verein das Ranking zum Frauenanteil in Aufsichtsräten und Vorständen der 160 börsennotierten deutschen Unternehmen. Mit Veranstaltungen und Foren setzt FidAR e. V. wichtige Impulse für die deutsche und europäische Debatte. Monika Schulz-Strelow setzt sich unermüdlich dafür ein, qualifizierten Frauen den Zugang zu Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft konsequenter zu öffnen. Mit viel Überzeugung ist es ihr gelungen, wichtige Akteure aus Wirtschaft und Politik für ihr Anliegen zu gewinnen.
Professorin Jutta Schöler
Verdienstkreuz am Bande
Seit 30 Jahren setzt sich Professorin Jutta Schöler dafür ein, dass behinderte Kinder – unabhängig von der Art und dem Schweregrad ihrer Behinderung – gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern dieselbe Schule besuchen dürfen. Unermüdlich hat Frau Professorin Schöler die Thematik Integration/Inklusion Lehrern, Eltern, Schulärzten und Verwaltungskräften näher gebracht. In zahlreichen Publikationen und Fachvorträgen hat sie sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen eingesetzt. Als fachliche Gutachterin zum Thema Gemeinsamer Unterricht stand Professorin Jutta Schöler auch den Länderparlamenten und dem Bundestag zur Verfügung. Seit über 20 Jahren ist sie Mitglied im Berliner Arbeitskreis für Gemeinsame Erziehung und Initiatorin des Jakob Muth-Preises für inklusive Schule.
Brandenburg
Christina Lehmann, Schönewalde-Bernsdorf
Verdienstkreuz am Bande
Gemeinsam mit anderen gründete die Agrar-Diplomingenieurin 1990 die Gesellschaft für ökologische Bildung und Arbeit „Schwarze Elster“ und initiierte dort Beschäftigungsprojekte insbesondere für Frauen. Als Mitglied im Brandenburger Landfrauenverband unterstützt Christina Lehmann im Rahmen des Projektes „PEELA – Politisches und Ehrenamtliches Engagement des Brandenburger Landfrauenverbandes“ die Aktivitäten des Landesverbandes gegen Fremden- und Demokratiefeindlichkeit. Seit 2002 ist sie außerdem Vorsitzende des Kreislandfrauenverbandes Elbe-Elster e. V., der mit etwa 100 Mitgliedern der größte Frauenverband der Region ist. Darüber hinaus bringt sie sich als Ortsvorsteherin in Bernsdorf ein und arbeitet als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Schönewalde im Haushalts- und Finanzausschuss mit.
Bremen
Heide Duwe, Bremerhaven
Verdienstkreuz am Bande
Die freie Künstlerin engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich und mit großem Engagement bei der Bremerhavener Initiative für Kultur (BIK) Galerie 149 e. V. Heide Duwe beschreitet dabei neue Wege: Unter dem Motto "Kunst am anderen Ort" wird die ganze Stadt zum Ausstellungsraum, und während der "Kunstmeile" können die Werke der Künstlerinnen und Künstler der BIK Galerie 149 in den Schaufenstern der Fußgängerzone besichtigt werden. Aus den Kontakten zwischen Musikern, Theaterleuten und Autoren entstehen Konzerte im Bereich „Neue Musik“, Performances und Vorstellungen mit Literatur und Musik. Mit diesem von Heide Duwe maßgeblich initiierten und vorangebrachten Konzept hat die BIK Galerie 149 ein eigenes Profil entwickelt und sorgt für künstlerische Lebendigkeit und kulturelle Vielfalt in der Seestadt Bremerhaven.
Hamburg
Gudrun Halbrock
Verdienstkreuz am Bande
Gudrun Halbrock ist Mitbegründerin des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV). Seit 1972 ist sie dessen stellvertretende Vorsitzende und vertritt den Verein bis heute im Landesfrauenrat. Auch mit der von ihr im Jahr 2002 gegründeten Gudrun Halbrock Stiftung zum Wohle der Kinder engagiert sie sich für die Erziehungskompetenz von Eltern, Erziehern und Lehrkräften. Nach ihrer Pensionierung als Lehrerin erwarb sie die Qualifikation als Psychotherapeutin. Überschüsse aus ihrer psychotherapeutischen Praxis fließen in die Stiftung. Durch die Gründung von Arbeitskreisen, Veröffentlichung von Artikeln in Fachzeitschriften und durch das Schreiben von Büchern, wie zum Beispiel „Seniorenaufbruch – Glück für Alt und Jung – Deutschlands Zukunft“ engagiert sie sich für die Förderung von Erziehungskompetenz in der Demokratie.
Stefanie Hempel
Verdienstkreuz am Bande
Stefanie Hempel ist im Gemeinderat der evangelischen Kirchengemeinde in Hamburg-Blankenese vielfältig engagiert. Sie leitet die Gemeindebriefredaktion, gibt wichtige Impulse in der Gemeindeakademie und ist die Ansprechpartnerin für Kontakte zum Hospizverein. Darüber hinaus gehört Stefanie Hempel zum Blankeneser Freundeskreis des Schleswig-Holstein Musikfestivals. Im Jahr 2000 begann sie mit dem Aufbau, der Organisation und dem Einwerben von Spenden für das Sozialprojekt Jamliner. Der Jamliner ist ein zu einem professionellen Tonstudio umgebauter Bus, der tageweise in sozialen Brennpunkten der Hansestadt Halt macht. Mit einer gelungenen Mischung aus Musik und Fürsorge erreicht Jamliner jährlich etwa 300 sozial benachteiligte Hamburger Kinder und Jugendliche und fördert insbesondere die Integration Jugendlicher mit Migrationshintergrund.
Kristina Rhein
Verdienstkreuz am Bande
Kristina Rhein ist seit mehr als 30 Jahren auf vielfältige Weise ehrenamtlich engagiert. Über 17 Jahre lang leistete sie mehrere Stunden pro Woche Krankenhausseelsorge im Altonaer Krankenhaus. Sie initiierte einen ambulanten Hospizdienst des Johanniterordens mit, ließ sich zur Sterbebegleiterin ausbilden und begleitet Menschen in der letzten Phase ihres Lebens. Außerdem bringt sie sich seit etwa zehn Jahren in der Seniorenbetreuung im Reinckestift in Hamburg-Othmarschen und im Heinrich-Gaus-Haus in Wedel ein. Darüber hinaus gehört Kristina Rhein dem Team des Projekts Life Music now an. In Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Hamburg organisiert sie kleine Konzerte in Altenheimen, Kinderheimen und Gefängnissen. Zusätzlich ist sie Vorsitzende des Bauausschusses im Kirchenvorstand der Christuskirche Othmarschen in Hamburg.
Hessen
Sigrid Blaich-Horn, Freigericht
Verdienstkreuz am Bande
Im Jahr 1999 gründete Sigrid Blaich-Horn gleich an zwei Standorten eine Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs und schaffte so für an Krebs erkrankte Frauen die Möglichkeit sich auszutauschen, neuen Mut und Hoffnung zu schöpfen und ihr körperliches und seelisches Gleichgewicht wieder zu finden. Viele Stunden ihrer Freizeit verbringt Sigrid Blaich-Horn mit den Erkrankten und deren Angehörigen. Zusätzlich zur Leitung der Selbsthilfegruppen organisiert sie medizinische Fachvorträge und macht Krankenbesuche. Außerdem leitet sie in den Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen eine Projektgruppe für neu erkrankte Brustkrebspatientinnen und ist in der Krebsnachsorge, im Rehasport sowie im Behindertensport tätig. Auch im Landessportbund Hessen engagiert sie sich mit dem Profil „Bewegung, Spiel und Sport“ in der (Brust-)Krebsnachsorge.
Rita Haberkorn, Wiesbaden
Verdienstkreuz am Bande
Rita Haberkorn setzt sich mit großem Engagement und hoher fachlicher Kompetenz für die School for Life und die Beluga School for Life in Thailand ein. Die Schulen wurden 2003 und 2005 gegründet und bieten Aids- und Tsunami-Waisen sowie Kindern aus extrem armen Familien eine neue Heimat. Die Kinder erhalten neben einem Zuhause auch pädagogische Betreuung und eine umfassende und praxisorientierte Bildung. Rita Haberkorn reiste bislang über 20 Mal nach Thailand, um die Projekte voran zu bringen. Unter Inkaufnahme eigener Nachteile hat sie sich für vier Jahre beurlauben lassen, um die Beluga School for Life in Thailand mit aufzubauen und pädagogisch zu entwickeln. In Deutschland hat sie den Kreis der Förderer aufgebaut und so ermöglicht, dass der School for Life etwa eine Million Euro Spendengelder zukommen konnten.
Gertrud Löns, Eppstein
Verdienstkreuz am Bande
Die Pädagogin engagiert sich seit vielen Jahren für die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Bereits 1980 baute Gertrud Löns die Hausaufgabenhilfe in Eppstein mit auf, bis heute gibt sie auch in ihrem Privathaus vor allem Kindern mit Migrationshintergrund Nachhilfeunterricht. Sie gehört zu den Gründern der Eppsteiner Musikschule, des Vereins Miteinander Füreinander und des Kulturkreises Eppstein. 20 Jahre lang las Gertrud Löns Erstklässlern ehrenamtlich Märchen vor. Im Jahr 2010 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann die Treuhandstiftung Eppstein Fonds zur Förderung bedürftiger Kinder und Jugendlicher. Die Stiftung vergibt z. B. Studienstipendien und finanziert Förderunterricht. Viele Jahre lang war Gertrud Löns Mitglied im Ortsbeirat und Stadtverordnete der Stadt Eppstein und engagierte sich ehrenamtlich im Sozial- und Kulturausschuss.
Mecklenburg-Vorpommern
Karin Brümmer, Kühlungsborn
Verdienstkreuz 1. Klasse
Seit nunmehr fast 40 Jahren engagiert sich Karin Brümmer ehrenamtlich für das Deutsche Rote Kreuz (DRK). 1983 brachte sie sich als Präsidiumsmitglied des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein ein, 1992 wurde sie Mitglied des DRK-Kreisverbandes Bad Doberan und ist heute dessen Vorsitzende. Seit 1998 ist Karin Brümmer außerdem Mitglied im Präsidium des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, über zehn Jahre lang war sie dort Vizepräsidentin. Sie arbeitet in verschiedenen Gremien und Ausschüssen mit, ist bei Landesmessen, Fachtagungen und Ehrenamtsmessen aktiv und prägt die erfolgreiche Arbeit des DRK-Landesverbandes. Außerdem pflegt Karin Brümmer Kontakte zu ausländischen Rotkreuz-Gemeinschaften und unterstützt Projekte mit dem Dänischen Roten Kreuz und dem Polnischen Roten Kreuz.
Niedersachsen
Petra Peterich, Reppenstedt
Verdienstkreuz am Bande
Das Haus von Petra Peterich wurde 1996 als offizielle Haftalternative anerkannt. Seitdem nimmt die Sozialpädagogin straffällig gewordene Jugendliche bei sich zuhause auf und bietet ihnen als Alternative zur U-Haft intensive pädagogische Betreuung. 70 Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren haben bisher bei ihr und ihrer Familie gelebt: mit klaren Regeln, einem engen Netz aus Drogenkontrollen und Kollegen, die jeden Jugendlichen einzeln betreuen. In ihrem Haus bietet Petra Peterich den Jugendlichen mit offenen Gesprächen und gemeinsamen Essen eine enge Anbindung an ein Familienleben. Bei Jugendlichen, die in Haft waren, werden etwa zwei Drittel erneut straffällig. Den Jugendlichen, die als Alternative zur Haft bei Familie Peterich aufgenommen wurden, gelingt dagegen zu zwei Dritteln eine Lebensführung ohne erneute Straffälligkeit.
Nordrhein-Westfalen
Carola Baaten-Kamil Abdulsalam, Bonn
Verdienstkreuz am Bande
Im Jahr 1991 gründete Carola Baaten-Kamil Abdulsalam gemeinsam mit ihrem Mann einen Schwimmverein, der nach Geschlechtern getrennte Badezeiten anbietet. Damit wurde für Hunderte von Frauen und Mädchen, Männern und Jungen aus 20 verschiedenen Herkunftsländern die Möglichkeit geschaffen, Schwimmen zu lernen. Viele junge Frauen und Mädchen konnten außerdem für eine Ausbildung zur Schwimmkurs- und Übungsleiterin oder zur DLRG-Rettungsschwimmerin gewonnen werden. Der Internationale Sportclub ISC Al Hilal Bonn e.V. hat inzwischen über 900 Mitglieder. Ein weiterer Schwerpunkt von Carola Baaten-Kamil Abdulsalam ist die Gestaltung und Durchführung von jährlichen Jugendsportfreizeiten in den Sommerferien, außerdem initiierte die engagierte Bonnerin ein Projekt für Kinder- und Jugendfußball in Bad Godesberg.
Hildegard Berges, Telgte
Verdienstkreuz am Bande
Mit viel Zeit, Kraft und Herzblut setzt sich Hildegard Berges seit 1993 ehrenamtlich für die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. ein. Sie ist Kassenwartin und Anlaufstelle des Vereins, organisiert sämtliche Aktionen, kümmert sich um die Pressearbeit, pflegt den Kontakt zur Kommune, zu Verbänden und Spendern und hält Vorträge, um auf das Schicksal der an Lepra oder Tuberkulose Erkrankten hinzuweisen. Dank ihres Engagements kann Hildegard Berges jedes Jahr rund 14.000 Euro nach Bisidimo in Äthiopien schicken. Mithilfe dieser Spenden ist vor Ort ein Krankenhaus für Lepra- und Tuberkulose-Patienten und für HIV-Infizierte entstanden. Eine gute Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser ist gesichert, es gibt eine Zahnklinik, eine Highschool und eine Berufsschule. Außerdem kann mit kleinen Krediten Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden.
Harriet Bruce-Annan, Düsseldorf
Verdienstkreuz am Bande
Als Harriet Bruce-Annan 1990 von Ghana nach Deutschland kam, arbeitete sie als Reinigungskraft auf den Toiletten der Düsseldorfer Altstadt. Erhaltenes Trinkgeld schickte sie nach Accra in Ghana, um arme Kinder in ihrer Heimat zu unterstützen. Im Jahr 2002 gründete Harriet Bruce-Annan den Verein African Angel e.V. Zwei Jahre später flog sie mit 5.000 Euro gesammeltem "Tellergeld" nach Ghana und mietete dort ein Haus für 26 Kinder. Um das Heim halten zu können, verkaufte sie ihre Lebensversicherung. Durch diverse Berichterstattungen in den Medien über die "Toilettenfrau" erhöhte sich das Spendenaufkommen, so dass bereits ein Jahr später ein weiteres Kinderheim für 52 Kinder eröffnet werden konnte. Ihre Erlebnisse hat Harriet Bruce-Annan in ihrem Buch „Mit 50 Cent die Welt retten“ veröffentlicht, dessen Erlöse African Angel zufließen.
Dr. Johanna Glodny, Paderborn
Verdienstkreuz 1. Klasse
Seit nunmehr 20 Jahren fliegt die Ärztin immer wieder nach Pakistan, um dort an Lepra erkrankten Menschen zu helfen. Darüber hinaus setzt sich Dr. Johanna Glodny für die Errichtung von Schulen und Krankenhäusern in Pakistan ein und betreut afghanische Flüchtlinge in Lagern in der Wüste. Zusätzlich zur Leprabekämpfung engagiert sie sich für Immunisierungskampagnen, für Tuberkulosebekämpfung und für die Behandlung von Augenkrankheiten. Im Jahr 2004 gründete sie in Karachi eine Schule für über 700 Kinder von Afghanistanflüchtlingen. Die Arbeit der Ärztin ist wegen des ständig steigenden Einflusses der Taliban in Pakistan nicht ungefährlich. Dennoch hat Dr. Johanna Glodny in ihrem Engagement nicht nachgelassen und leistet ohne Rücksicht auf ihr Lebensalter oder ihre persönliche Sicherheit bis heute wichtige humanitäre Hilfe.
Maria Loers, Neuss
Verdienstkreuz am Bande
Maria Loers engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich und mit hohem zeitlichem Aufwand im karitativen Dienst. Viele Jahre lang besuchte sie im Rahmen des Besuchsdienstes der Caritas-Konferenz Martini, Emmerich Familien, Kranke und alte Menschen in Seniorenheimen und leitete auf Dekanatsebene den Behindertenkreis. Über eine Amtszeit von zwölf Jahren hinweg war Maria Loers Bundesvorsitzende der Caritas-Konferenzen Deutschlands e. V. (CKD). Sie hat sich für die Anliegen der ehrenamtlich Tätigen eingesetzt, förderte die Zusammenarbeit der CKD mit den Mitgliedsorganisationen und stieß viele innovative Projekte an. Unter ihrem Vorsitz hat sich die CKD zu einem modernen Netzwerk der insgesamt 80.000 dort ehrenamtlich Aktiven entwickelt. Darüber hinaus war sie viele Jahre lang Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes.
Rheinland-Pfalz
Brigitte Frank, Hauptstuhl
Verdienstkreuz am Bande
Als Beiratsschwester in der DRK-Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar e. V. vertritt Brigitte Frank seit 1986 mit großem Engagement die beruflichen und persönlichen Interessen der mehr als 900 Mitglieder. Seit ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2002 hat sie ihre Aktivitäten für die Schwesternschaft weiter ausgebaut. Besonders am Herzen liegen Brigitte Frank die pensionierten Mitgliedsschwestern, die sie bei Krankheit und an persönlichen Festtagen besucht und in schwierigen Lebensphasen unterstützt. Damit die Pensionäre weiter am Gemeinschaftsleben teilnehmen können, hat sie einen Stammtisch ins Leben gerufen. Darüber hinaus unterstützt sie die Öffentlichkeitsarbeit der Schwesternschaft bei Informationsveranstaltungen und dem jährlichen Weltrotkreuztag. Sie initiiert viele Spendenaktionen und arbeitet außerdem in der Redaktionsgruppe des Mitteilungsblattes mit.
Gundula Gause, Mainz
Verdienstkreuz am Bande
Die ZDF-Moderatorin engagiert sich seit vielen Jahren in zahlreichen Ehrenämtern. Unter anderem ist Gundula Gause seit 2003 Schirmherrin des Afrikatages des Katholischen Missionswerkes missio. Als dessen Botschafterin unternahm sie mehrere Reisen nach Afrika und besuchte Projekte des Hilfswerks vor Ort. Ehrenamtlich moderiert sie Veranstaltungen, deren Erlöse der Afrikaarbeit von missio zugute kommen. Gundula Gause steht zahlreichen Institutionen und sozialen Einrichtungen als Kuratoriumsmitglied zur Verfügung. Sie bringt sich bei der Stiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ein, und auch die bundesweite Aktion Woche des Sehens stand im Jahr 2012 zum wiederholten Mal unter der Schirmherrschaft von Gundula Gause. Darüber hinaus engagiert sie sich bei der Stiftung Lesen als Lesebotschafterin.
Saarland
Ursula Dornoff, Dillingen
Verdienstkreuz am Bande
Ursula Dornoff initiierte 1981 gemeinsam mit anderen den Aktionskreis Indienhilfe e. V., seit 1992 ist sie Vorstandsvorsitzende des Vereins. Beharrlich und mit großem Erfolg akquiriert sie die finanziellen Mittel für den Aktionskreis Indienhilfe e. V. Dank ihres Engagements konnten bisher weit über 800.000 Euro für die Hilfe zur Selbsthilfe nach Südindien überwiesen werden, mit denen der Verein bislang rund 35 Projekte finanziell unterstützt hat. Eines der Projekte ist das Kinderheim für Jungen in Karamoodu. Seit über zehn Jahren sichert der Verein die Versorgung der Jungen mit Nahrung und trägt die jährlichen Wartungsarbeiten am Haus. Gefördert werden außerdem ein Programm zur Stärkung von Frauen, Hilfsleistungen für Tsunamiopfer sowie der St. John’s Gesundheitsdienst für die Behandlung von HIV/AIDS-infizierten Menschen.
Sachsen
Christa Adam, Limbach Oberfrohna
Verdienstkreuz am Bande
Seit der Gründung des DRK-Verbandes in Limbach im Oktober 1952 steht Christa Adam ununterbrochen für die humanistische Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im aktiven ehrenamtlichen Dienst. Unermüdlich setzt sie sich für die Ideale des DRK ein und geht in dieser Aufgabe auf – im sächsischen Limbach-Oberfrohna gilt sie als eine Institution des DRK. Vielen Interessierten brachte Christa Adam in Erste-Hilfe-Kursen das richtige Verhalten bei Unfällen bei und verstand es immer wieder, junge Menschen für die Anliegen des DRK zu begeistern und sie für eine ehrenamtliche Mitarbeit im dem Verband zu gewinnen. Zusätzlich half sie beim Blutspendedienst mit und ist nach wie vor bei Einsätzen des DRK bei Großveranstaltungen mit vor Ort. Darüber hinaus leitet Christa Adam bis heute eine Senioren-Gymnastikgruppe.
Sachsen-Anhalt
Jutta Brinkmann, Lutherstadt Wittenberg
Verdienstkreuz am Bande
Seit der Errichtung der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg im Juli 2001 ist Jutta Brinkmann deren ehrenamtliche Vorsitzende. Durch unzählige Aktivitäten ist es ihr gelungen, rege Kontakte zwischen der Stiftung und verschiedenen Museen und Vereinen, Künstlern und kunstinteressierten Privatpersonen im In- und Ausland zu knüpfen. Die Stiftung hat in den zehn Jahren ihres Bestehens einen hohen Bekanntheitsgrad sowohl in der gesamten Bundesrepublik Deutschland als auch im Ausland erworben. Dank des unermüdlichen Engagements von Jutta Brinkmann hat sich die Kunstsammlung der Stiftung in den letzten Jahren von 240 auf nunmehr 400 Exponate fast verdoppelt. Jutta Brinkmann ist es zu verdanken, dass die Sammlung ein fester Bestandteil im kulturellen Angebot der Lutherstadt Wittenberg und darüber hinaus geworden ist.
Schleswig-Holstein
Heidemarie Grobe, Reinbek
Verdienstkreuz am Bande
Die Diplom-Soziologin setzt sich seit Jahrzehnten für die Stärkung von Frauenrechten ein, zunächst beim Akademikerinnenbund Hamburg, seit 1992 bei Terre des Femmes e.V. (TdF). Besonders am Herzen liegen Heidemarie Grobe der Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung, aber auch gegen religiös und kulturell motivierte Zwangsehen und Verbrechen im Namen der Ehre. Ehrenamtlich hält sie in ganz Norddeutschland Vorträge, betreut Fachveranstaltungen und Workshops, klärt an Informationsständen auf und ist Ansprechpartnerin in Migrations- und Frauenberatungsstellen. Im Sommer 2000 gründete Heidemarie Grobe die TdF-Städtegruppe Hamburg; die Gruppe zählt dank ihres Engagements inzwischen rund 90 Mitglieder. Heidemarie Grobe ist außerdem als Delegierte von TdF beim Landesfrauenrat Hamburg e. V. aktiv.
Thüringen
Asta-Sybille Schröder, Weimar
Verdienstkreuz am Bande
Gemeinsam mit anderen gründete die Ärztin 1990 den Kreisverband Weimar der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), den sie seither als Vorstand leitet. Im Jahr 1997 wurde Asta-Sibylle Schröder zur Vizepräsidentin der JUH gewählt und bis heute mehrfach in diesem Ehrenamt bestätigt. Mit fachlichem Engagement und hohem Zeitaufwand widmet sich Asta-Sybille Schröder darüber hinaus dem von ihr initiierten Projekt Anpassungsjahr für Ärzte aus Nicht-EU-Staaten. Nach einem von ihr entwickelten Konzept werden gut ausgebildete Mediziner aus Nicht-EU-Staaten sprachlich, kulturell, sozial und fachlich auf ein Berufsleben in Deutschland vorbereitet. Über 200 dieser Ärzte leisten in Thüringen heute einen wichtigen Beitrag zur Fachärzteversorgung. Asta-Sybille Schröder ist außerdem aktives Mitglied des Stiftungsrates des Michaelisstift Gefell.